Die Stadtbibliothek Köln möchte Kinder zum Lesen animieren. Das fördert sie mit einer neuen Initiative.
Neue Initiative der Stadtbibliothek KölnDie „Bücherbande“ fördert das Lesen bei Kindern
Von Bastian Prockner
Lesezeit 3 Minuten
Ulrich Voigt (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Köln-Bonn, v.l.n.r.) und Susanne Imhoff (Vorsitzende der Imhoff-Stiftung) übergeben Spenden an Hannelore Vogt (Direktorin Stadtbibliothek), Heike Herold (Illustratorin) und Miriam Wigger (Bibliothekarin).
Copyright: Bastian Prockner
Die Stadtbibliothek Köln hat am Donnerstag (7. September) ihre neue Initiative zur Leseförderung von Kindern und Jugendlichen mit dem Titel „Bücherbande“ vorgestellt. Mitmach-Bücher sollen Kinder zum frühen Lesen animieren.
„Leseförderung ist uns eine Herzensangelegenheit. Ganz wichtig ist dabei: Lesen soll Spaß machen und das ist bei unserer Bücherbande ganz sicher der Fall“, sagte Hannelore Vogt, die Direktorin der Stadtbibliothek. Die Bücherbande mache nicht nur Spaß, sondern lasse auch Raum für Kreativität.
Ich stelle mir vor, dass die Kinder die Bücher mit in die Schule nehmen und dann untereinander vergleichen.
Miriam Wigger, Bibliothekarin aus der Kinderbibliothek der Stadtbibliothek, erklärte, dass man nach dem früheren „Leseclub“ eine moderne und attraktive Leseinitiative an den Start bringen wolle. Dabei habe man sich von klassischen Freundebüchern inspirieren lassen. „Ich stelle mir vor, dass die Kinder die Bücher mit in die Schule nehmen und dann untereinander vergleichen“, sagte Wigger.
Die Illustratorinnen Heike Herold und Katrin Stangel begannen im Januar 2023 zusammen mit der Grafikerin Anja Neuefeind die ersten Ideen zu entwickeln. „Die Ideenfindung lief bis Ostern und dann haben wir direkt mit der Umsetzung begonnen“, sagte Herold. Ihr sei es besonders wichtig gewesen, den Kindern einen spielerischen Ansatz und ein niederschwelliges Angebot zu bieten. „Wir haben eine Ansprache getroffen, die wirklich jedes Kind erreicht.“
Köln: Leseanreiz für Grundschulkinder
Für Kinder ab dem Grundschulalter bietet das „Bücherbande Mitmach-Buch“ einen Leseanreiz. Die Kinder können zu jedem Buch, das sie gelesen haben, eine Seite ausfüllen. Fragen wie „Wer hat das Buch geschrieben?“, „Was magst du in dem Buch am liebsten?“ oder „Wie viele Seiten hat das Buch?“ gilt es für die Kinder zu beantworten. Abschließend können die Kinder die Bücher noch mit bis zu fünf Sternen bewerten.
Die Kinder können zusätzlich auch kreativ werden: Sie malen, wie sie sich die Hauptfigur vorstellen, gestalten ihren eigenen Comic oder lösen verschiedene Rätsel. Nach fünf und zehn gelesenen Büchern erhalten die sie einen Pokal-Sticker zum Einkleben. Wenn sie das ganze Buch ausgefüllt haben, können sie sich eine goldene Medaille als Belohnung in der Stadtbibliothek abholen. Für kleinere Kinder ab drei Jahren bietet das Mini-Malbuch die Möglichkeit, Bilder zu vorgelesenen Geschichten zu malen.
Köln: Kinder können sich Bücher kostenlos in der Stadtbibliothek abholen
Die Sparkasse Köln-Bonn und die Imhoff-Stiftung unterstützen die Aktion jeweils mit 12.000 Euro. Mit dem Geld von der Imhoff-Stiftung hat die Stadtbibliothek bereits rund 550 Bücher erworben. „Das neue Konzept für die Leseförderung hat uns so begeistert, dass wir die Bücherbande unbedingt ermöglichen wollten“, sagte Susanne Imhoff, Vorsitzende der Imhoff-Stiftung. Sie lobte die Initiative besonders dafür, dass die Bücher modern und vom Kind aus gedacht seien.
Ulrich Voigt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Köln-Bonn, zeigte sich ebenfalls begeistert von dem Projekt. „Meiner Ansicht nach trifft die Bücherbande den Zahn der Zeit, wir haben das Projekt gerne unterstützt“, sagte Voigt. Er könne sich auch in Zukunft die Zusammenarbeit bei weiteren Projekten für Kinder und Jugendliche vorstellen.
Interessierte Kinder benötigen einen eigenen, kostenlosen Bibliotheksausweis und können sich anschließend das „Mini-Malbuch“ oder das „Mitmach-Buch“ in einer der Bibliotheken abholen.
Köln: Bibliothek der Dinge erweitert ihr Angebot
Die Stadtbibliothek bietet außerdem seit einigen Jahren nicht nur eine Ausleihe von Büchern an. In der „Bibliothek der Dinge“ können Interessierte sich auch alltägliche Gegenstände ausleihen. Der Gedanke hinter der Aktion ist vor allem auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Dinge, die nur vorübergehend benötigt würden, müsse man nicht auf Dauer besitzen. Seit Dienstag stehen den Besuchern viele weitere Gegenstände zur Verfügung.
Die Besucher finden unter anderem eine Hängematte, einen Bollerwagen, eine Eismaschine, eine Polaroid-Kamera oder auch eine Heckenschere zur Ausleihe im Katalog der Stadtbibliothek. Die Nutzerinnen und Nutzer können die Gegenstände auch in jede Stadtteilbibliothek bestellen.