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Leerstehende BürosIn das Rhein-Center soll eine Bücherei einziehen

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Ein Einhorn mit Regenbogen aus Luftballons steht im Erdgeschoss eiens großen Einkaufszentrums.

Zuletzt lockte die Aktion „Ballonwelten“ Besucher ins Rhein-Center.

Politiker wollen im Rhein-Center eine Zweigstelle der Stadtbibliothek einrichten. So würden leerstehende Flächen zum Wohle der Allgemeinheit genutzt.

Die Bezirksvertretung Lindenthal möchte eine neue Anlaufstelle für Leseratten im Stadtbezirk schaffen: In ihrer vergangenen Sitzung hat sie beschlossen, dass die Stadtverwaltung prüfen soll, ob im Rhein-Center Weiden an der Aachener Straße 1253 eine neue Stadtteilbibliothek entstehen kann. Bezirksvertreterin Marliese Berthmann (CDU) begründete den Antrag: „Wir wissen ja seit der Diskussion über die Stadtbibliothek in der Innenstadt, wie sehr diese genutzt wird“, sagte sie.

Im Stadtbezirk Lindenthal selbst gäbe es kaum solche öffentlichen Orte zum Schmökern. „Als ich den Leerstand im Rhein-Center sah, habe ich den Manager gefragt, ob er sich eine solche Bibliothek dort vorstellen kann“, erzählte Berthmann. Er habe geantwortet, dass der Leerstand der Ladenflächen beseitigt würde, weil sie neu vermietet würden, aber Büroflächen angeboten, die nicht mehr genützt würden. Diese würde er gerne zur Verfügung stellen.

Rhein-Center: Bücherei als Ort für Familien und Kinder

„Er hat gesagt, er fände diese Idee nicht nur charmant, er würde gerne eine Bibliothek im Rhein-Center einrichten“, freute sich Berthmann. Der Manager des Rhein-Centers, Stephan Antwerpes, bestätigt das: „Ich kann mir das gut vorstellen“, sagt er. „Es gibt bereits die Kombination von Einkaufscentern und Stadtbibliotheken, beispielsweise in Leverkusen und Hamburg. Ich finde es vor allem auch für Familien und Kinder wichtig, dass sie einen solchen Ort haben, wo sie Kinderbücher ausleihen können.“ Eine Stadtteilbibliothek würde auch Menschen in das Rhein-Center locken.

Davon würde es auch selbst profitieren. Bezirksvertreter Roland Schüler (Grüne) sah das ebenso: „Wir stehen vor der Aufgabe, Einkaufszentren wieder zu lebendigen Orten zu machen“, betonte er. Als die Zentren in den 70er-Jahren gebaut wurden, seien sie als Wirtschafts-Modell gut gelaufen. Heute hätten sie aufgrund von verschiedenen strukturellen Schwierigkeiten und dem Einkaufsverhalten der Menschen aber Probleme.

„Wenn wir das Einkaufszentrum, als Stadtteilzentrum stärken wollen“, so Schüler, „brauchen wir Synergieeffekte und ein solcher kann die Stadtteilbibliothek sein.“ Die Miete müsse dann aber auch so ausfallen, dass eine Stadtbücherei oder das zuständige Amt, sie sich leisten können. Friedhelm Hilgers, Fraktionsvorsitzender der SPD, war aus einem anderen Grund von der Idee angetan: „Eine solche Nutzung des Rhein-Centers ist auch eine Rückeroberung des privatisierten ehemals öffentlichen Raums für die Öffentlichkeit“, so Hilgers. „Damit ist es ein Element der Demokratisierung der Stadt.“