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Besuch in Kölner EinrichtungenSo ergeht es Wohnungslosen in der Corona-Zeit

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Jutta Eggeling, Leiterin des Vringstreff

Köln-Innenstadt – Wie bringt man Wohnungslose Corona-gerecht in der kalten Jahreszeit unter? „Das ist die Frage, um die sich alles dreht“, sagt Jutta Eggeling, Leiterin des Vringstreffs hinter der Severinskirche.

Sie hat die Öffnungszeiten der Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Wohnung ausgeweitet. „Wir bieten jetzt von Montag bis Donnerstag ein Winterfrühstück an. Die Leute können sich dann von 9 Uhr bis 11 Uhr hier aufhalten.“ Für einen Euro bekommt man einen Sandwich-Toast und einen Kaffee. „Das Angebot besteht seit einer Woche und wird witterungsbedingt noch wenig in Anspruch genommen. Das wird sich aber mit fallenden Temperaturen ändern“, ist sich Eggeling sicher.

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Der Schlafsaal im Johanneshaus

Drei-Schichtbetrieb in der Kölner Südstadt

Mittagessen gibt es im Vringstreff weiterhin. Gegessen wird in drei Schichten um 11.30 Uhr, um 12.30 Uhr und 13.30 Uhr. „Wir haben neun Tische, an denen jeweils nur zwei Personen sitzen dürfen“, sagt die Leiterin und weist damit darauf hin, dass alle Hygienevorschriften penibel eingehalten werden. Jeder Gast muss sich registrieren lassen. Die Pause zwischen 11 Uhr und 11.30 Uhr nutzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um Tische und Stühle zu desinfizieren. Die Essen müssen am Vortag bestellt werden. Man kann direkt im Vringstreff essen oder die Speisen mit nach Hause nehmen. Das Essen kostet ermäßigt 2,40 Euro.

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Ab 1. Dezember wird es einen Obdachlosen weniger auf Kölns Straßen geben, erzählt Eggeling: „Unsere Housing-First-Initiative hat in Nippes die zweite Wohnung gekauft.“

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"Wir unterstützen Menschen auf ihrem Weg zu einem menschenwürdigeren Leben", sagt Albert Becker, Leiter des Johanneshauses.

Johanneshaus in der Annostraße

Wohnungslos sind die meisten Menschen nicht, die im Johanneshaus an der Annostraße leben. „Bei uns sind 160 Menschen untergebracht. 95 Prozent aller Wohnungen sind Einzelzimmer“, sagt Leiter Albert Becker. Die Einrichtung unterstützt „Menschen am Rande auf Ihrem Weg zu einer selbstständigen und menschenwürdigen Lebensführung“ und vermittelt bedarfsgerechte, weitergehende Hilfen.

Im Johanneshaus wird ein ausgeklügeltes Hygienekonzept umgesetzt. Gleich am Eingang weist ein Schild auf ein Betretungsverbot hin. „Ungehindert kommen nur Bewohner und Mitarbeiter an der Pforte vorbei“, erklärt der Einrichtungsleiter. Innen gilt eine Maskenpflicht. Die ist aber „je nach Tagesform“, so Becker, manchmal schwer umzusetzen. Aber er hat vorgesorgt. In einem Raum lagern 30.000 einfache Mund-Nase-Bedeckungen und 2500 FFP2-Masken. „Falls es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch mal zu einer Infektion kommt.“ Eine raffinierte, bewegliche Plexiglas-Scheibe trennt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kleiderkammer von den Kunden. Die Scheibe ist eine Maßanfertigung der Abteilung Haustechnik. In der Notaufnahme hat Becker corona-bedingt von Vier- auf Zweibettzimmer umgestellt.

Isolierstation und Plexiglas-Schilde

Neu ist die „Isolierstation“. „Wenn abends Leute kommen, die wir nicht kennen und beispielsweise Fieber haben, werden sie von den anderen Bewohnern konsequent getrennt“, sagt Becker. Die werden dann am nächsten Tag von der Ärztin des mobilen Dienstes des Gesundheitsamtes untersucht. Montags bis freitags jeweils vormittags können Bewohner und Gäste medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Das gilt auch für die Duschen im Keller. Der Speisesaal ist für die Bewohner weiterhin geöffnet. Plexiglas-Schilde stehen auf den Zweier-Tischen. Auswärtige bestellen – wie im Vringstreff – am Tag vorher in Essen vor und holen es an der Pforte ab. In nächster Zeit werden dort die Kapazitäten erweitert. Becker spricht von einer „Großbaustelle“ im Johanneshaus. „Wir können absehen, dass die neuen Wohnungen in Kürze bezugsfertig sind.“