Seit Langem klagt die Skulpturenpark-Stiftung über Dreck und Unrat rund um den Park, vor allem von Personen, die dort nächtigen. Nun soll Abhilfe her.
„Containerweise Abfall“Betreiber klagen über Müll und Exkremente rund um Kölner Skulpturenpark
„Es gibt auf dem ganzen Areal das Problem. Die Vermüllung und die Exkremente sind ein echtes Ärgernis“, klagt Susanne Stoffel von der Stiftung Skulpturenpark Köln, die das Museum im Freien nahe der Zoobrücke betreibt. „Wir haben hier schon containerweise Abfall herausgefahren.“ Vor allem im Winter bestehe das Problem, wenn die überdachte und etwas wind- und wettergeschützte Fläche unterhalb der Zoobrücken-Auffahrt, direkt neben dem Park gelegen, wohnungslose Menschen anlocke, um dort ihr Lager aufzuschlagen.
Fehlende Toiletten im Umfeld des Skulpturenparks und der Seilbahn
Dann liegen oftmals Müll, Exkremente und Hinterlassenschaften in den Büschen rund um den Park. Verschärft habe sich das Problem ab 2015, als die zwei vorher am Skulpturenpark installierten Toiletten abgebaut wurden, weil der Vertrag mit den Betreibern – der Außenwerbungsfirma JC Decaux – auslief. Seitdem gibt es im kompletten Umkreis, außer tagsüber im Gebäude der Flora, kein öffentliches WC mehr – jenes im Zoo liegt hinter dem Kasseneingang und ist den Zoo-Besuchern vorbehalten. Seit Monaten bemüht sich Stoffel bei der Stadt um eine Lösung.
Seit 1997 besteht der vom Sammlerpaar Eleonore und Michael Stoffel gegründete Skulpturenpark im Carré zwischen Rheinufer-, Elsa-Brandström-, Riehler Straße und Frohngasse, auf dessen Gelände Skulpturen und Installationen verteilt sind. Jährlich besuchen bis zu 100.000 Gäste das kostenlos zugänglich, drei Hektar große Areal, auf dem wechselnde Ausstellungen stattfinden. Das Gelände in städtischem Eigentum nutzt die Stiftung per Nießbrauchsrecht und sorgt für Unterhalt und Pflege der Fläche. Zu ihr gehört nicht nur das eingezäunte Park-Areal, sondern auch ein kleiner Grünstreifen rundum. Gerade dort im Gebüsch, das an den Bürgersteig grenzt, türmt sich oft der Müll. Zweimal wöchentlich pflegt die Stiftung den Park und das Drumherum.
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Das Problem sei besonders in der Zeit zwischen Oktober und April vorhanden, berichtet sie. Im Rahmen der Kölner „Winterhilfe“ bietet die Stadt Wohnungslosen zusätzliche Unterkunftskapazitäten an, allerdings wird auch Lagern auf öffentlichem Grund in gewissen Grenzen toleriert. Auch für Menschen, die unter der Zoobrücke parken, sowie die Besucher von Rheinseilbahn, des zeitweilig am Zoo aufgestellten Riesenrads sowie des Restaurants auf dem Skulpturenpark-Gelände, dessen Räume die Stiftung verpachtet hat, sei der Anblick von Müll und Unrat sowie der Exkremente-Geruch unschön; zudem sei die fehlende Toilettenversorgung auch für sie ein Problem.
Stadt plant City-WC an der Kölner Flora
Einmal sei es sogar vorgekommen, dass ein Wohnungsloser genau vor dem Haupteingang des Skulpturenparks, auf einer Fläche im Besitz der Stiftung, campiert habe. Die IG Neustadt-Nord/Villenviertel um Kurt Metelmann unterstützt den Skulpturenpark bei der Suche nach einer Lösung. Man habe Verständnis für die schwierige Situation der Menschen, machen beide deutlich. Dennoch könne es nicht sein, dass das Umfeld verwahrlose; es fehle ein stringenter Plan für die Versorgung der Wohnungslosen, die Notschlafstellen nicht in Anspruch nehmen wollen.
Inzwischen jedoch gibt es erste Fortschritte: Die Lage hinsichtlich Vermüllung und Dreck stellt sich aktuell entspannter dar. Ein Ortstermin mit einer Gruppe des Ordnungsamts, am Parkplatz unterhalb der Zoobrücken-Auffahrt, verlief recht positiv. „Wir werden das Areal mit den uns zur Verfügung stehenden Kapazitäten im Auge behalten“, versicherte die Mitarbeiterin. Vermüllung werde ebenso wenig geduldet, wie umfangreiche Zeltlager. Ebenfalls in Betrieb genommen werden soll vonseiten der Stadt ein öffentlich zugängliches City-WC an der Flora. Eine öffentliche Toilette am Skulpturenpark ist in der Abstimmung.