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„Virenjeist“ gegen die KrisenfolgenGäste sollen mit Schnaps die Kölner Wirte retten

Lesezeit 3 Minuten
Virenjeist

(v.l.) Ideengeber Axel Bruchhausen, „Oma Kleinmann“-Wirtin Maureen Wolf und Astrid Schmitz DuMont, Chefin der Sünner-Brauerei, 

Köln – Sünner-Brauerei Wann die Kneipen wieder öffnen dürfen, steht noch in den Sternen – doch das, was dann vielerorts getrunken werden dürfte, lässt sich durchaus vorhersagen: Ein „Virenjeist“ gegen die Corona-Folgen, ein Soli-Schnäpschen für die gebeutelten Wirte der Stadt – das ist ein Idee von Axel Bruchhausen und einigen Freunden. Als Stammgast der Kneipe „Bei Oma Kleinmann“ im Studentenviertel haben sie sich eine Kampagne ausgedacht, um ihren Lieblingswirten zu helfen.

Stammgäste können zu „Deckel 2.0-Fundern“ werden, indem sie ihren Kneipiers Geld leihen. Doch weil Kredite vielen wenig helfen, weil sie ihren Umsatz kaum erhöhen können, wenn die Krise mal vorbei ist, soll ein süßer Schnaps eine längerfristige Subvention der Kneipenkultur werden.

Schnaps soll Kölner Wirten satte Einnahmen verschaffen

„Der Virenjeist hat das Zeug zum Kultgetränk“, meint Bruchhausen. Den Kölnern werde die Idee, Schnaps trinkend einen Teil der Welt zu retten, sicher gefallen. „Man trinkt einen Absacker, damit der Virus nicht wiederkommt“. Maureen Wolf, eine der Wirte von „Oma Kleinmann“ vermittelte den Kontakt zur Chefin der Sünner-Brauerei, Astrid Schmitz-DuMont, die gerne mitmachte.

In der Brennerei an der Kalker Hauptstraße sollen in den nächsten Wochen Fünf-Liter-Ballonflaschen mit dem Gin-Cranberry-Schnaps mit 25 Prozent Alkoholgehalt abgefüllt werden. Die Wirte, die mitmachen, bekommen zwei Flaschen; eine steht im Lokal, eine in der Brennerei. Wenn die eine leer ist, wird sie, ähnlich wie bei Camping-Gas-Flaschen, getauscht.

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Dauerhafter und schneller Nachschub ist also gesichert. Die Commerzbank wird Flaschensponsor, indem sie die Behältnisse bezahlt. Bei Sünner in Kalk werden die Flaschen befüllt und dann zum Selbstkostenpreis verkauft, was den Wirten für die Zeit nach den Zwangsschließungen satte zusätzliche Einnahmen sichern soll. Bei einem denkbaren Corona-Solidaritätspreis von drei bis fünf Euro pro Schnaps sind Gewinnmargen von rund 2000 bis 3000 Prozent drin. Da könnten über einige Monate mehrere Tausend Euro pro Kneipe zusammenkommen. Nicht nur die Kneipen, die mit Sünner verbunden sind, sollen mitmachen dürfen.

Gäste sollen mit Party und Essen belohnt werden

Axel Bruchhausen und seine Mitstreiter machen alles ehrenamtlich, nur die Wirte sollen von der Aktion profitieren. Auch das Konzept zur unbürokratischen Kreditvergabe von Stammgästen an ihre Lieblingskneipe lässt sich ohne Gebühren umsetzen. Statt Zinsen sollen die Wirte ihren helfenden Gästen einmal im Jahr eine Party oder ein Essen spendieren.

Als ihr die Ideen der helfenden Gäste vorgestellt worden sei, habe sie erst einmal weinen müssen, sagt „Oma Kleinmann“-Wirtin Maureen Wolf. Die Zeiten seien hart für die Gastronomie. Doch es gibt eben auch Hoffnung.

Wer mitmachen und helfen will, findet hier mehr Informationen.