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Demo in KölnExistenz vieler Kosmetikinstitute durch Corona-Krise stark bedroht

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Kosmetik-Fachfrauen machten auf ihre prekäre Lage aufmerksam.

Südstadt – Seit Montag wird in den Friseursalons in Nordrhein-Westfalen wieder geschnitten und geföhnt, was das Zeug hält. Damit profitieren die hiesigen Friseure von den jüngsten Lockerungsmaßnahmen, die seit dieser Woche im Bundesland umgesetzt werden. Weiterhin geschlossen bleiben hingegen Kosmetikinstitute und -salons – ein Umstand, gegen den Organisatorin Annette Ludwig mit weiteren Mitgliedern der Kosmetikbranche auf dem Chlodwigplatz demonstriert hat. Insgesamt kamen dazu 20 Kolleginnen und Kollegen mit Transparenten und Plakaten zusammen – die Teilnehmerzahl wurde als Vorsichtsmaßnahme auf diese Anzahl begrenzt.

„Wir demonstrieren hier stellvertretend für knapp 900 Kosmetikinstitute im Kölner Stadtgebiet, die aufgrund der Corona-Pandemie zwangsweise schließen mussten“, so Ludwig. „Unsere Forderung ist simpel: Wie die Friseursalons möchten wir öffnen und unsere Kunden versorgen dürfen.“ Und das schnellstmöglich – denn die Existenz vieler Kosmetikinstitute und -salons in der Stadt sei durch die Schließungen stark bedroht. „Seit dem 19. März sind unsere Geschäfte nun schon geschlossen“, so Ludwig. „So lange liegen unsere Einnahmen fast bei Null – und unsere Nerven mittlerweile blank. Nur mit kontaktlosen Verkäufen von Pflegeprodukten können wir noch einen Bruchteil des sonstigen Umsatzes erzielen.“

Kein Verständnis für fortlaufende Schließung

Verständnis für die fortlaufende Schließung der Betriebe hat die Organisatorin nicht. Denn Arbeitspapiere mit Hygienevorschriften seien bereits erarbeitet worden. Diese lägen auch der Handwerkskammer vor und seien offen einsehbar, so Ludwig.

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Die Relevanz der Branche und die medizinische Bedeutung für ihre Kunden sieht sie zudem maßlos unterschätzt: „Auch wir sind systemrelevant. Bei uns geht es nicht nur ums Schminken und Pudern“, erklärt die Inhaberin eines Salons auf der Aachener Straße. „Wir betreuen auch Kunden, die schwerwiegende dermatologische Probleme haben und kontinuierlich behandelt werden müssen.“ Dies sei beispielsweise bei einer schweren Akne der Fall. „Ohne professionelle Behandlung bricht diese wieder aus und die Kunden leiden unter Schmerzen – auch seelisch. Mit unserer Arbeit leisten wir daher auch medizinische Hilfe“, so Ludwig.

Während Kosmetikinstitute in Nordrhein-Westfalen noch zwangsgeschlossen bleiben, konnten sie in Hessen, Sachsen, Thüringen und im Saarland unter strengen Hygieneauflagen wieder öffnen. In den Geschäften seien die nötigen Maßnahmen zum Schutz der Kunden und Mitarbeiter bereits getroffen. „Jetzt muss nur noch die Politik handeln,“ so Ludwig. „Wir sind jedenfalls bereit.“