Ein Statiker hat für ein Gebäude und eine Mauer auf dem ehemaligen KHD-Gelände in Mülheim Einsturzgefahr festgestellt.
Alte KHD-Gebäude verfallenAuenweg in Köln wegen Einsturzgefahr gesperrt

Der Auenweg ist gesperrt, weil Gebäude des Landes einsturzgefährdet sind
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Der zunehmende Verfall der alten Fabrikgebäude von KHD in Mülheim hat zur Vollsperrung des Auenwegs zwischen Hafenstraße und Zoobrücke geführt. Betroffen sind auch mehrere Buslinien von KVB und RVK.
Sicherheitsüberprüfungen eines Statikers hätten ergeben, dass der Giebel eines Gebäudes nicht mehr standsicher ist. „Auch die Standsicherheit der Mauer am Auenweg ist beeinträchtigt und in Teilen nicht mehr gegeben“, teil das Unternehmen „NRW Urban“ auf Anfrage mit. „Um die Verkehrssicherheit im öffentlichen Straßenraum zu gewährleisten, bestand unmittelbarer Handlungsbedarf, die Straße zu sperren.“
Köln: Areal soll verkauft werden
Die baufälligen Gebäude gehören zum geschichtsträchtigen „Otto-Langen-Quartier“ und stehen auf dem Grundstück, das dem Land NRW gehört. Das landeseigene Unternehmen „NRW Urban“ hat nach vielen Verzögerungen und langen Diskussionen über die Zukunft des Quartiers das Verkaufsverfahren für das Areal gestartet. In der Ausschreibung des Landes ist von einem „gemeinwohlorientierten Stadtquartier“ die Rede, das entstehen soll.
Die Geschichte des Ortes, von dem ein entscheidender Impuls zur Motorisierung der Welt ausging, soll erlebbar bleiben. Das soll unter anderem auch dadurch gelingen, dass ein Teil der alten Gebäude wie zum Beispiel die denkmalgeschützte Möhring-Halle erhalten bleibt. Das wird offensichtlich immer schwieriger, weil das Land die Gebäude seit Jahrzehnten verfallen lässt und die Stadt dem mehr oder weniger tatenlos zuschaut.
Das Otto-Langen-Quartier besteht aus drei Arealen. Neben dem Land sind ein privater Investor sowie die Stadt Köln Eigentümer. Ihr gehört der östliche Teil des Otto-Langen-Quartiers, auf dem das imposante, 250 Meter lange, denkmalgeschützte Backsteingebäude entlang der Deutz-Mülheimer-Straße steht. Hier ist nach langen Verhandlungen mit der Stadt die Initiative „Raum 13“ zurückgekehrt, die in den nächsten Jahren in der ehemaligen KHD-Hauptverwaltung sowie in angrenzenden Höfen und Hallen vielfältige neue Nutzungen ermöglichen und so auch die historische Bausubstanz retten will. Davon ist der Rest des Otto-Langen-Quartiers noch weit entfernt.
Wie lange die Sperrung des Auenwegs andauern wird, ist unklar. „Wir sind uns der erheblichen Verkehrseinschränkungen für alle Betroffenen bewusst“, so die Sprecherin von „NRW Urban“, Jennifer Freckmann. Die Dauer der Sperrung sei „abhängig von den erforderlichen Maßnahmen, die derzeit in Planung sind“. Diese könnten voraussichtlich in der zweiten Maiwoche beginnen. Ob weitere Gebäude einsturzgefährdet sind, ließe sich noch nicht sagen. Die Begutachtung durch den Statiker dauere an.
Die Sperrung hat auch gravierende Auswirkungen auf den Nahverkehr. KVB und die RVK müssen ihre Buslinien umleiten. Die Haltestellen „Thermalbad“, „Im Rheinpark“ und „Bahnhof Deutz/Messeplatz“ können weder angefahren noch verlegt werden. Zwischen den Haltestellen „Auenweg“ und „Gummersbacher Straße“ wird der Busverkehr umgeleitet. (fra)