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Otto-Langen-Quartier am Mülheimer HafenKölner Künstlerinitiative will Rest der KHD-Verwaltung mieten

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Die ehemalige Hauptverwaltung von Klöckner-Humboldt-Deutz an der Deutz-Mülheimer Straße 147: Den im Bild hinteren Gebäudeteil möchte der Verein Zwischendrin nutzen.

Die ehemalige Hauptverwaltung von Klöckner-Humboldt-Deutz: Den im Bild hinteren Gebäudeteil möchte der Verein Zwischendrin nutzen (Archivbild).

Der neu gegründete Verein Zwischendrin will die noch freien 20 Prozent der ehemaligen KHD-Hauptverwaltung von der Stadt mieten.

Mitglieder des Konsortiums Otto-Langen-Quartier arbeiten daran, den bisher nicht vermieteten Teil der ehemaligen KHD-Hauptverwaltung zu nutzen. Der von der Deutz-Mülheimer Straße aus linke Teil ist bereits an die Künstlerinitiative Raum 13 vermietet (wir berichteten). Die Künstler des Konsortiums wollen nun einen Mietvertrag zu ähnlichen Konditionen für die noch freien 2000 Quadratmeter mit der Stadt aushandeln.

Dafür haben die Künstler schon einen neuen Verein gegründet:„ Zwischendrin“, der als Gesamtmieter den angestrebten Vertrag mit der städtischen Liegenschaftsverwaltung unterschreiben soll. Ihr gehört dieser Teil des denkmalgeschützten Industriebaus. Dem Dachverein haben sich nicht alle Mitglieder des Konsortiums Otto-Langen-Quartier angeschlossen, denn statt der angestrebten 40 Prozent der Fläche in der Hauptverwaltung – mit dieser Forderung hatten sie Raum 13 Konkurrenz gemacht – sind nur noch 20 übrig. Nicht unter kämen Popkultur Köln und Rheinflanke. Die Vorsitzenden Georg Schnock und Petra Bossmann des neuen Vereins stellten am Donnerstag den Plan für die Nutzung vor.

Initiativen wollen Flächen multifunktional teilen

Sie wollen die drei Etagen bestmöglich ausschöpfen, per Doppel- oder Dreifachnutzung. Kernmieter sollen die Initiativen Krakelee Club, die Offene Jazzhaus Schule und die Hafenakademie werden. So will etwa das Kollektiv des genossenschaftlichen Technoclubs Krakelee barrierearm ausbaubare Räume im Erdgeschoss mit dem Kaffee Güzel teilen. Georg Schnock sagt: „Es ist entscheidend für eine Stadt, dass man kulturellen Raum hat, in dem man sich begegnet.“

Laut Jörg Frank, Ex-Fraktionsgeschäftsführer der Grünen und auch im Vorstand von „Zwischendrin“, fanden die Gespräche zum Mietvertrag mit dem Liegenschaftsamt bereits statt. Er strebe an, dass der Kölner Stadtrat im ersten Quartal 2025 den gewünschten Mietvertrag verabschiedet. Bis dahin will er die Fraktionen überzeugt haben. Sollte es so kommen, können die Künstler trotzdem noch längere Zeit nicht einziehen.

Stadt Köln ließ Industriedenkmal verfallen

Der Bau verfiel in den vergangenen Jahren massiv. Strom müsse komplett neu verlegt werden, sagte „Zwischendrin“ nach Begehungen in diesem Jahr, die Wasserleitungen müssen überprüft werden und das Dach könnte laut Verein undicht sein. „Was wir wollen, ist nur die Übernahme der Kosten für die Mindestnutzbarkeit“, sagte Frank. Ähnliches übernimmt die Stadt schon für Raum 13. Auch den Mietzins von einem Euro monatlich und die Laufzeit von zehn Jahren will „Zwischendrin“ als Konditionen aus dem schon bestehenden Vertrag des möglichen künftigen Nachbarn übernehmen.

Die ehemalige Verwaltung von Humboldt-Klöckner-Deutz ist Teil des Otto-Langen-Quartiers, das als urbaner Stadtteil am Mülheimer Hafen mit Kultur, Gewerbe und Wohnungen entwickelt werden soll. Mindestens bis zum Baustart dieses Großprojekts wollen die Initiativen das Industrieareal als Zwischennutzer bespielen, daher auch der Vereinsname.