Unbekannte haben kupferfarbene Platten aus dem Historischen Park in Deutz gestohlen.
„Bodendenkmal geschändet“Entsetzen über Metalldiebstahl am Rheinufer in Köln-Deutz
Wenige Tage vor der Fertigstellung einer Umrahmung für den Original-Grundriss der ehemaligen Kirche Alt St. Heribert auf dem Gelände des Historischen Parks Deutz wurden schon erste Elemente – kupferfarbene Metallplatten – von Metalldieben entwendet. Noch bevor der Bau vollendet war, bedienten sich die Diebe Ende Juni in einer Nacht vier Metallverblendung der Betonmauer und richteten damit erheblichen Schaden an.
Die Umrahmung gehört zu Elementen des Historischen Parks, die am Deutzer Rheinufer umgesetzt wurden. Dazu gehören das ehemalige römische Kastell Divitia, Reste eines preußischen Festungsturmes, Relikte des Unterbaus einer preußischen Eisenbahn-Drehscheibe und die ehemalige Kirche. Federführend für den Historischen Park ist das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen.
„Der Auftragswert für die Arbeiten an Alt St. Heribert liegt bei etwa 170.000 Euro“, geht aus dessen Stellungnahme zum Metalldiebstahl hervor. Doch die genaue Schadenshöhe könne noch nicht genau ermittelt worden. Weiter teilt die Behörde mit: „Da die Maßnahme sich noch im Bau befindet, wurde eine bauvertragliche Abnahme bis dato nicht vorgenommen.“ Somit liege der Schaden bei der ausführenden Firma, die auch eine Anzeige erstatten muss.
Seit etwa einer Woche hat die Stadt zwei „Bauwatch“-Türme mit dem entsprechenden Service installieren lassen, um weitere Diebstähle und Vandalismus zu verhindern. „Wir sind entsetzt darüber, wie dieses Bodendenkmal geschändet wurde“, kommentiert Thomas Georg Tremblau, ehemaliger Vorsitzender des Fördervereins Historischer Park Deutz (FHPD). Der Verein setzt sich seit mehr als zehn Jahren für den Erhalt der archäologischen Zeugnisse auf dem Areal ein.