Am Rheinufer in Deutz ist am Mittwochvormittag ein Blindgänger gefunden worden. Er wurde auf einen Ponton verlegt und entschärft.
Köln-DeutzWeltkriegsbombe gefunden – Entschärfung erfolgreich
Im Bereich des Kennedy-Ufers in Köln-Deutz ist am Mittwochvormittag (3. April) eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Diese musste, so hat es der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf festgelegt, noch am Mittwoch auf dem Rhein entschärft werden. Die Freigabe zur Entschärfung wurde gegen 15.15 Uhr erteilt. Um 16.06 Uhr wurde die Bombe erfolgreich entschärft.
Die Bombe wird nun mithilfe eines Krans auf einen Lkw am Ufer verladen. In dieser Zeit bleibt der Gefahrenbereich weiterhin für den Fußgängerverkehr gesperrt, teilte die Stadt Köln mit. Linksrheinisch wurde der Verkehr wieder freigegeben.
Der Bahnverkehr sowie die Schifffahrt zwischen Kennedy- und Konrad-Adenauer-Ufer waren für die Entschärfung eingestellt worden. Auch die Personenschiffe, die am linken Rheinufer festgemacht haben, mussten ihre Liegeplätze verlassen.
Für den Autoverkehr wurden folgende Straßen gesperrt:
- Konrad-Adenauer-Ufer / Karl-Band-Platz
- Goldgasse
- Am Domhof/Trankgasse
- Rheinufertunnel Höhe Maritim
- Auenweg
- Opladener Straße / Auenweg
Auch die Busse der Linien 132, 133 und 150 mussten umgeleitet werden.
Blindgänger bei Baggerarbeiten gefunden
Wie die Stadt Köln am Vormittag mitteilte, ist der Bombenblindgänger bei Baggerarbeiten in der Fahrrinne im Rhein in Höhe des Kennedy-Ufers gefunden und auf einen Ponton, eine schwimmende Insel, verlegt worden. Es handelt sich laut Stadt um eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe mit Heckaufschlagzünder.
Der Gefahrenbereich rund um die Fundstelle wurde abgesperrt und evakuiert. Dieser Bereich wurde vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) auf rund 500 Meter festgelegt.
RTL verlegt wegen Bombe Studio nach draußen
Während nur zehn Anwohnerinnen und Anwohner ihre Wohnungen verlassen mussten, waren viele Mitarbeitende von Firmen betroffen: unter anderem der Versicherungskonzern HDI, die Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) und der Fernsehsender RTL. Auch Angestellte und Gäste des Hyatt mussten wegen der Entschärfung das Hotel verlassen.
Die RTL-Zentrale musste für die Entschärfung zwar evakuiert werden, der Sendebetrieb sollte aber weiterlaufen, wie eine Sprecherin sagte: „Daher verlegen wir kurzerhand unser Studio nach draußen und werden von außerhalb der Evakuierungszone ‚Punkt 12‘ und eventuell auch die späteren aktuellen RTL-Sendungen ‚Explosiv‘ und ‚Exclusiv‘ sowie ntv weiter live senden.“ Vorübergehend werde das Berliner RTL-Studio die Regie für alle Sendungen übernehmen.
So begrüßte „Punkt 12“-Moderatorin Roberta Bieling ihre Zuschauer am Mittag auf ungewohnte Weise. „Das wird eine etwas turbulente ‚Punkt 12‘-Sendung heute, denn wegen eines Bombenfunds wissen wir nicht, wie lange wir hier im Studio bleiben dürfen“, berichtete sie. „Sie können ja mit uns hoffen, dass es möglichst lange geht.“ Wie der Sender auf seiner Website schrieb, hätten dann allerdings die Moderatorin sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „mittendrin“ das Gebäude verlassen müssen.
Zu einer vergleichbaren Entschärfung und Evakuierung war es 2020 gekommen. Damals zog Katja Burkard (58) für die Moderation des Mittagsjournals „Punkt 12“ kurzerhand nach Berlin um.
Deutzer Kirmes darf trotz Entschärfung weitergehen
Laut einer Information der Deutschen Bahn wurde die Hohenzollernbrücke ab etwa 13 Uhr wegen der Entschärfung gesperrt. Fernverkehrszüge wurde umgeleitet, der Halt Köln Messe/Deutz entfiel. Die Kirmes am Deutzer Rheinufer konnte wie geplant weiter stattfinden.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst und das Ordnungsamt der Stadt Köln sind derzeit vor Ort. Daneben halfen die Feuerwehr, die KVB, die Bahn AG, Landes-, Bundes- und Wasserschutzpolizei bei dem Einsatz.
Laut der Stadt war es trotz der geringen Zahl an Anwohnenden, die evakuiert werden mussten, ein aufwendiger und außergewöhnlicher Einsatz. „So eine Bombenentschärfung erleben auch wir nicht alle Tage!“, schrieb sie in einem Instagram-Beitrag und bedankte sich beim Kampfmittelbeseitigungsdienst, Ordnungsdienst, der Polizei und Hilfsorganisationen für die erfolgreiche Zusammenarbeit. (red mit dpa)