Die Deutzer fühlen sich zunehmend von Politik und Verwaltung alleingelassen. Der Verkehrsversuch auf der Deutzer Freiheit ist unausgereift, zahlreiche Großveranstaltungen belasten das Veedel.
Kommentar zur Verkehrssituation in Köln-DeutzDem Veedel muss geholfen werden
Über die Jahre hat sich eine Menge Unmut aufgestaut in Deutz. Die Demonstration gegen die Verbannung der Autos von der Deutzer Freiheit ist da nur die Spitze des Eisbergs. Die Anwohner ärgern sich über die Kirmes, die zweimal pro Jahr das Veedel in Beschlag nimmt. Die Deutzer Werft ist Standard-Schauplatz von Großdemonstrationen in Köln.
Radfahrer wirksam ausbremsen
Jetzt fallen auch noch rund 400 Parkplätze weg, weil die Verwaltung nachgemessen und festgestellt hat, dass die Rettungsfahrzeuge nicht mehr durchkommen, wenn zum Beispiel am Rand der Tempelstraße geparkt wird. Als Belastung empfinden die Deutzer auch die Veranstaltungen in der Lanxess-Arena. Die Besucher gäben 100 Euro für Tickets aus, wenn Weltstars gastierten, hört man, würden aber das Geld für das Parkhaus sparen und versuchen, ihr Auto im Veedel abzustellen.
Politik und Verwaltung müssen sich um Deutz kümmern. Die Menschen fühlen sich vernachlässigt. Der autofreie Verkehrsversuch auf der Freiheit ist bislang unausgereift. Die Radfahrer müssen wirksam ausgebremst werden. Soll die Straße dauerhaft autofei sein, müssen Rad- und Fußverkehr strikt getrennt werden.
Die Deutzer Freiheit ist alles andere als attraktiv. Sie gehört umgebaut, um zur Flaniermeile zu werden. Die Pflanzkübel aus Beton beispielsweise müssen verschwinden. Bürgersteige und Fahrbahn müssen niveaugleich werden. Die Freiheit hat Potenzial: Die Entscheidungsträger müssen das auch endlich nutzen wollen.