Der Geschichte des Stadtteils Deutz hat der Kölner Autor Michael Kriegel ein kleines, feines Bändchen gewidmet, das dank integrierter QR-Codes auch multimedial zu kleinen Entdeckungstouren auf der Schäl Sick einlädt.
Vom Römischen Kastell zur Köln-ArenaSpannender Stadtführer über Deutz
„Deutz – Vom Römischen Kastell zur Köln-Arena“ heißt das Taschenbuch, das sich dem rechtsrheinischen Stadtteil widmet, der bis zur Eingemeindung im Jahr 1888 jahrhundertelang eine selbstständige Stadt war. Michael Kriegel erzählt in seinem Veedelsführer die spannende Geschichte von Deutz. Der Autor kennt sich hier aus, führt er doch seit längerem für Eat the World kulturelle-kulinarische Stadtteilführungen in Deutz, aber auch anderen Stadtteilen durch.
Der Autor spannt einen Bogen von der Entstehung und der historischen Bedeutung des 1700 Jahre alten Düx über Spätmittelalter, die preußische Garnisonsstadt bis hin zu Industrialisierung und dem heutigen Erscheinungsbild. Köln und Deutz waren einst zwei getrennte Städte und der Rhein die natürliche Grenze. Heute sind beide enger verbunden, und in diesem Jahr startet gar der Rosenmontagszug vor dem Deutzer Bahnhof.
Neben den historischen Kapiteln widmet sich Kriegel, der 1975 zum Studieren nach Köln kam und heute in Dellbrück lebt, auf seiner Expedition dem, was er „Durchweg offen sichtlich“ nennt, also dem Bahnhof, dem Düxer Bock, dem Lanxessgebäude, dem Hafen, den Kirchen, der Arena, den Rheinhallen oder der Design Post.
Deutz - Alles außer gewöhnlich
Aber auch das nicht so Offensichtliche bleibt nicht außen vor. „Alles außer gewöhnlich“ sind die Brückenrampen (und das, was sich darin abspielt), der Geisterbahnhof in der dritten Ebene, das stabilste Gotteshaus Kölns, der in Fußballkreisen berühmten Kölner Keller, ein Rheintunnel oder die Bambusallee mitten in Deutz.
Besonders interessant ist aber Michael Kriegels Blick über das Druckwerk hinaus. Um die einem Buch immanenten Beschränkungen aufzubrechen, hat er seine Texte und Bilder ergänzt durch QR-Codes, über die Interviews, Musikstücke, Videos oder andere Filmbeiträge abgerufen werden können.
Multimediale Informationen durch QR-Codes
So gibt es Beiträge von Martin Stankowski, Walter Buschmann, Jürgen Dreher oder Johannes Bodewig. Letzterer erzählt als Zeitzeuge Geschichten von früher. Das Buch regt auf jeden Fall zu der ein oder anderen eigenen Entdeckungstour ein. Zumal es neben einem kleinen Lexikon der Deutzer Straßennamen im Kapitel „Praktisch alles zusammen“ Daten, Zahlen und Fakten zum Stadtteil gibt, die auch Ausgehtipps beinhalten. Ein Ausflug auf die Schäl Sick mit diesem Büchlein im Gepäck wird so manche Entdeckung mit sich bringen.
Deutz - Vom römischen Kastell zur Köln-Arena, Michael Kriegel, Emons Verlag, 188 Seiten, 12 Euro