Die Höhner spielten am Wochenende wieder ihre traditionelle Weihnachts-Show - erstmals ohne Henning Krautmacher. Präsent war der Ex-Sänger aber trotzdem.
Höhner-WeihnachtBand und Fans schicken emotionale Botschaft an Henning Krautmacher
Ambiente im Höhnerstall. Der „Decke Pitter“ läutet. Ein digitales Kaminfeuer knistert als Video über die Leinwand. „Der Kleine Trommler“ trommelt im Takt - echte Weihnachtsbäume begrünen die Bühne. Besinnlich starteten die beiden diesjährigen „Höhner Weihnacht“-Shows am Wochenende im großen Saal des Maritim Hotels. Mit „Parapapampam“ und kölschen Tönen zogen die Höhner singend in den Saal ein. Einer fehlte: Henning Krautmacher, seit 36 Jahren Frontmann der kölschen Kultband war nicht dabei.
Festliche und rockige Töne der Höhner im Maritim-Hotel
Bereits Anfang November hatte der Musiker seinen Rückzug von der Konzertbühne bekannt gegeben. Grund für seine Entscheidung war die plötzliche, schwere Erkrankung seiner Ehefrau. Trotzdem lasse Henning herzlich grüßen, verkündete sein Nachfolger Patrick Lück. „Du bes nit allein!“, stimmten Freddi Lubitz, Edin Čolić, Patrick Lück, Micki Schläger, Jens Streifling und Heiko Braun gemeinsam mit Henning Krautmacher ein, der mit einem Video auf der Leinwand zu sehen war. Verbunden mit viel Jubel und Beifall schickten die insgesamt rund 2500 Gäste einen herzlichen Gruß aus dem Maritim zu den Krautmachers nach Hause.
Fröhlich, festlich und rockig präsentierte sich das Sextett im weiteren Verlauf. Während sich Pianist Micki Schläger im Lied „Morje“ um die guten Vorsätze fürs neue Jahr kümmerte, erzählte Bassist Freddi Lubitz in „Engel vun der Linie 8“ von einer Begegnung mit (s)einem Engel. Lubitz war es auch, der aus einem mächtigen Buch eine sozialkritische Weihnachtsgeschichte zum Thema Toleranz und Menschlichkeit vortrug. Beim Höhner-Klassiker „Echte Fründe ston zesamme“ experimentierte die Band mit neuem Rhythmus. Eine Neuaufnahme des Titels mit Songwriter Gregor Meyle ergab einen Sound im Bossa Nova-Stil.
Werbung machte die Gruppe für ihren neuen Song „Prinzessin“ und für ihre Zirkusshow „Vivace“, mit der die Band im nächsten Jahr in Köln gastiert. Klamauk-Nummern wie „Loriot op Kölsch“ mit der sprechenden Henne Johanna oder ein Song-Mix mit rockigen Eric Clapton-Klassikern erinnerten weniger an die besinnliche Vorweihnachtszeit als die traditionell im Mitsingteil präsentierten Weihnachtslieder „Es ist ein Ros entsprungen“ oder „Stille Nacht“. Sei’s drum. Im Saal schlägt „Dat Kölsche Hätz, wie en decke Trumm“.