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Japanische Spezialitäten„Yen Sushi” eröffnet am Kölner Rudolfplatz

Lesezeit 4 Minuten

Das Gastronomen-Ehepaar Tri Hong Ngan Tran (l.) und Duy Hung Nguyen (38) in ihrem Restaurant „Yen Sushi“

Köln – Zieht man eine Linie vom Barbarossaplatz bis zum Brüsseler Platz, so kann man in einen Streifen von 100 Metern die Vielfalt der asiatischen Küche probieren. Das reicht vom Thai- und China-Imbiss bis zu gehobenen Restaurants mit Spezialitäten aus Burma oder Bali. Waren in den vergangen Monaten einige Schließungen bei alteingesessenen Thailändern und Indonesiern zu beobachten, haben gleichzeitig die Vietnamesen erheblich zugelegt. Da kann man inzwischen locker einen Monat lang jeden Tag eine andere Lokalität besuchen, ohne sich zu wiederholen.

Wohl auch wegen dieses Überangebots haben Duy Hung Nguyen (38) und Tri Hong Ngan Tran (34) dieser Palette nicht noch ein weiteres vietnamesisches Lokal hinzugefügt. In den Räumen des früheren Thai-Haus an der Händelstraße 28, die sie kürzlich übernommen und komplett renoviert und umgebaut haben, setzen sie unter dem Namen „Yen Sushi“ nun vorrangig auf japanische Spezialitäten sowie einige Klassiker aus den Töpfen und Pfannen der asiatischen Nachbarländer. „Ich kann das“, sagt Nguyen. „Ich habe seit 18 Jahren in japanischen Restaurants gearbeitet – in Köln, Oldenburg und Berlin.“

Dabei stammt das Ehepaar schon aus Vietnam – er aus der Hauptstadt Hanoi, sie aus der Umgebung. Doch kennengelernt haben sie sich in Berlin – im Funkturm am Alexanderplatz. Er war über verwandtschaftliche Beziehungen nach dem Betriebswirtschaft-Studium nach Deutschland gekommen, sie besuchte eine Tante und machte mit der einen Ausflug nach Berlin. Inzwischen sind sie längst verheiratet, haben zwei Söhne (sechs und 13 Jahre) und sind seit Jahren in der Gastronomie aktiv. „Mein täglicher Favorit ist die Nudelsuppe. Aber ich kann schon allerlei Spezialitäten aus verschiedenen asiatischen Ländern kochen“, verrät Tran. Und so sind mit Phad Thai und Massaman Curry noch einige der Renner der Speisekarte ihrer Vorgänger aus dem Thai-Haus – Sirat und Nenny Mangrai haben sich nach mehr als 22 Jahren erst einmal in den gastronomischen Ruhestand verabschiedet – weiter im Programm. „Deren alte Stammgäste sollen bei uns auch etwas finden, was sie immer gerne gegessen haben.“

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Doch der Schwerpunkt liegt eindeutig bei Sushi – Maki, Nigiri, Sashimi oder Inside Out. Das erkennt man auch schon an dem von Nguyen entworfenen Fischlogo, das die Hausfassade, die schwarzen Kimonos des Service-Personals und die Servietten ziert. Die kleinen Leckereien aus Fisch, Reis und Gemüse fahren hier nicht stundenlang auf einem Fließband durchs Lokal, sondern werden erst nach der Bestellung frisch gerollt und angerichtet. „Frische und Geschmack sind entscheidend. Das Aroma kommt von Herzen“, sagt sie. Und so steht es auch in japanischen Schriftzeichen hinter der Theke – neben einem rötlich schillernden Fisch, der auf die Wand gemalt wurde.

Als Renner bei der Kundschaft haben sich in der Anfangsphase die Gyoza (gebackene Teigtaschen mit Hühnchen und Gemüse) für 4,50 Euro, die knusprige Crunchy Roll mit Thunfisch für 8,90 Euro und die Yen Ramen-Suppe mit Seafood für 12,50 erwiesen. Alle Gerichte kommen liebevoll dekoriert auf den Tisch. „Das Auge isst doch mit“, sagt Tran. Mit einem Dutzend veganen Angeboten und 88 Gerichten – teils noch mit unterschiedlichen Fleisch- oder Fischbeilagen – fällt die Speisekarte noch etwas üppig aus. „Die werden wir in einigen Monaten überarbeiten, nach den Wünschen der Kunden“, sagt Tran. Auch an der Einrichtung wird noch gearbeitet. Stühle aus hellen Holz sind schon da, die zugehörigen Tische folgen in Kürze. So lange wird noch das Thai-Haus-Mobiliar genutzt. Doch das Restaurant selbst werden die Mangrais und deren Stammgäste kaum wieder erkennen. Die Wände haben einen anthrazit-farbenen Anstrich erhalten und sollen noch durch Fliesen-Muster ergänzt werden. Und als Blickfang im Inneren ist ein Kirschblüten-Baum geplant. „Leider aus Kunststoff, ein echter würde da ja nicht wachsen.“

Yen Sushi an der Händelstraße 28 (Telefon 0221/245504) hat von Montag bis Sonntag jeweils von 12 Uhr bis 23 Uhr geöffnet.