In Erinnerung an die Novemberpogrome vor 86 Jahren soll der Schweigegang am 7. November ein Zeichen der Solidarität setzen.
Opfern des Holocaust gedenkenKölner Kirchenverbände rufen zu Schweigegang am 7. November auf
Vertreter der Katholischen und Evangelischen Kirche aus Köln rufen gemeinsam zu einem Schweigegang am Donnerstag, 7. November, auf. Damit soll sowohl an den Jahrestag der Pogromnacht vom 9. November 1938 erinnert als auch ein Zeichen gegen den erstarkenden Antisemitismus gesetzt werden.
Bernard Seiger, Stadtsuperintendant des Evangelischen Kirchenverbandes Köln, verweist auf die Zahlen des jüngsten Antisemitismusberichts des Landes NRW: Bis zu 24 Prozent der Bürgerinnen und Bürger äußerten antisemitische Einstellungen. Daher sei es ihm wichtig, zu sagen: „Unsere Kirchen stehen fest an der Seite der jüdischen Geschwister, teilen ihre Sorge und zeigen unsere Verbundenheit mit ihnen.“
Köln: Kirchen rufen zu Schweigegang gegen Antisemitismus auf
Auch Robert Kleine, Stadtdechant des Katholischen Stadtdekanats Köln, zeigt sich bedrückt angesichts der veränderten Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023. Es gehe darum, ein „wichtiges Zeichen zu setzen – nicht nur für unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, sondern für unsere ganze Zivilgesellschaft“, so Kleine.
Neben den Kirchen wird der Schweigegang auch vom Rat der Religionen, von muslimischen Verbänden, gesellschaftlichen Organisationen und von Vertretern der Stadtgesellschaft unterstützt. Die Veranstalter bitten darum, keine Transparente oder Fahnen mitzuführen.
Start ist um 19 Uhr am Jüdischen Museum, Kreuzung Obenmarspforten und Unter Goldschmied. Von da aus geht es über Alt St. Alban, die Cäcilienstraße, den Neumarkt und schließlich über den Habsburgerring bis zur Synagoge an der Roonstraße.
Weitere Informationen gibt es unter www.oekumenischer-schweigegang.de. (bha)