„Wir sind schockiert“Mahnmal für queere NS-Opfer am Kölner Rheinufer beschmiert
Köln – Unbekannte haben das Mahnmal für die schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus an der Hohenzollernbrücke am Rheinufer mit Parolen und Zeichnungen beschmiert. Der Inhalt oder die Bedeutung der verschiedenen Symbole sind nicht eindeutig zu entziffern, das Queere Netzwerk NRW und die „Zauberflöten“ – ein Chor schwuler Männer – spricht von einer „Schändung“. Man habe eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gestellt.
Mehr als bloße Sachbeschädigung
„Wir sind schockiert“, sagt Thiemo Burghof-Parkin, erster Vorsitzender der „Zauberflöten“. In ihrer Rolle als Paten sorgen die Mitglieder des Chors für Pflege und würdevollen Umgang mit dem Gedenkstein. Einen Ort mit so hoher emotionaler Bedeutung zu verschandeln, sei mehr als bloße Sachbeschädigung, sagt Burghof-Parkin. „Das ist ein Zeichen von Queerfeindlichkeit. Es zeugt von einer menschenfeindlichen Haltung, in der Minderheiten und vermeintlichen Randgruppen der Respekt abgesprochen und ihre historische Verfolgung verharmlost wird.“
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Das Queere Netzwerk fordert eine „klare Haltung gegen derartige Einstellungen“. Queerfeindliches Gedankengut sei „alles andere als ein Relikt der Vergangenheit“.Um das Andenken an die schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten, findet am Mahnmal jährlich anlässlich des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar eine Gedenkveranstaltung statt. (red)