An 28 AbendenKölsches Musical „Fastelovend zesamme“ feiert 200 Jahre Kölner Karneval
Köln – Mit ihrem neuen Divertissementchen „Fastelovend zesamme“ geht die Cäcilia Wolkenburg, die Bühnenspielgemeinschaft im Kölner Männer-Gesang-Verein (KMGV), zurück ins Jahr 1823 und damit an die Wurzeln des reformierten Karnevals. Regisseur und Autor Lajos Wenzel erzählt die Geschichte zu 200 Jahre Kölner Karneval als Zeitreise ausgehend vom Jubiläumsjahr 2023.
„Wir möchten mit dem nächsten ,Zillchen’ vor allem den Jubiläumsgesellschaften gratulieren“, sagte Baas (kölsch für Intendant) Jürgen Nimptsch bei der Vorstellung des kölschen Musicals, in dem wie gewohnt an die 100 Darsteller, Sänger und Tänzer auf der Bühne der Oper im Staatenhaus mitwirken werden.
Schon vier Abende ausverkauft
„Nach den Beschränkungen der letzten Jahre sehnen sich die Kölschen längst wieder danach, ausgelassen und fröhlich Karneval feiern zu können. Vor allem gemeinsam mit Gleichgesinnten. Dazu möchten wir mit unserem Divertissementchen beitragen“, sagte KMGV-Präsident Gerd Schwieren vor Pressevertretern in der Wolkenburg, dem Stammsitz des Vereins. 30.000 Karten stehen für die 28 Vorstellungen zur Verfügung, davon sind indes bereits vier Abende ausverkauft.
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Die Jubilare, das Festkomitee Kölner Karneval, die Roten Funken, die Grosse von 1823 und die „Hellige Knäächte un Mägde“ haben sich ihre Kontingente schon gesichert. Das können mit dem Start des Vorverkaufs am Montag, 5. September, auch alle anderen Fans der Cäcilia Wolkenburg. „Sie dürfen sich auf ein munteres Stück mit rauschenden Bildern, großen Chören, fantasievollen Kostümen, witzigen Dialoge op Kölsch und Musikarrangements mit den besten Melodien aus Oper, Musical, Pop, Rock, Klassik, Schlager und natürlich kölschen Liedern freuen“, verspricht Nimptsch, der selber in dem Stück mitwirkt und in dessen Händen die Gesamtleitung der aufwändigen Produktion liegt.
Der erste Rosenmontagszug vor 200 Jahren
„Fastelovend zesamme“ dreht sich im Kern um die Geschehnisse rund um den ersten Maskenzug 1823. Anders als es in den bisherigen Chroniken verzeichnet ist, waren es einst vier Frauen, die das neu gestaltete Brauchtumsfest in die kölsche Umlaufbahn schickten. Warum waren die jecken Freundinnen Änni, Stina, Liss und Jriet bislang namentlich nicht bekannt? Weil sie dem Zeitgeist vor 200 Jahren entsprechend im Hintergrund die Fäden zogen und ihre Männer mit sanfter Gewalt zu Frack, Uniform und Ornat, zu Maskenball, Zoch mitsamt einem Helden Carneval, Orden und Narrenkappen überredeten. Einmal in Fahrt, gelang es Änni, Stina, Liss und Jriet damals auch, die in Köln regierenden Preußen, die dem Frohsinn wenig zugetan waren, auf Alaaf-Kurs zu bringen.
„Natürlich ist im ,Zillche’ nicht alles historisch ganz so exakt, wie die Geschichtsbücher das behaupten. Denn auch wenn 1823 die Teilnahme am ersten Rosenmontagszug nur für die Vermögenden erschwinglich war, so darf das ,Zillche’ – seiner Zeit voraus – von einem besseren Miteinander träumen, wo niemand ausgegrenzt wird und in dem die großen Traditionsvereine und das Festkomitee zusammen an einem Fastelovend für alle arbeiten“, erläuterte Wenzel.
Divertissementchen der Cäcilia Wolkenburg
Der Vorverkauf für „Fastelovend zesamme“ startet am Montag, 5. September. Die Karten kosten zwischen 25 und 75 Euro. Die Premiere ist am Samstag, 21. Januar 2023, 18 Uhr in der Oper im Staatenhaus.