Die Stadt Köln diskutiert seit dem vergangenen Jahr über queere Orte der Erinnerung. Ein möglicher Standort wäre am Kulturpfad Via Culturalis.
An der Via CulturalisStadt Köln denkt über queere Orte der Erinnerung am neuen Kulturpfad nach
Seit März vergangenen Jahres gibt es Überlegungen, in Köln einen sichtbaren „queeren Ort“ zu schaffen. In einer Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender hatte der Historiker Marcus Velke-Schmidt Anregungen zu möglichen Orten gegeben.
Infrage käme demnach der Elogiusplatz, der sich in der Nähe des Heumarkts befindet. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte damals, eine Entscheidung zum Ort könne im Rahmen der Entscheidungen zum geplanten Kulturpfad Via Culturalis zwischen St. Maria im Kapitol und Dom erfolgen, der an diesem Bereich entlang führen wird. Eine Einbeziehung eines queeren Ortes in dieses Vorhaben begrüße sie, sagte Reker.
Ratsfrau Karina Syndicus (Die Fraktion) hatte angeregt, auch über Regenbogenbänke nachzudenken, um queere Orte sichtbar zu machen. An vielen Standorten könne ein Ort des Verweilens geschaffen werden, der an LSBTI-Menschen erinnere. Im Sommer 2022 hatte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) die erste Regenbogenbank in der bayrischen Landeshauptstadt präsentiert.
Baudezernent Markus Greitemann teilte mit, dass sich unter Beachtung der Gestaltungsregeln aus dem städtischen Gestaltungshandbuch ein besonderer Ort vorstellen lasse, der „im Rahmen einer individualisierten Gesamtgestaltung einen entsprechenden gestalterisch angemessenen Akzent“ setze. Das könne zum Beispiel durch einen besonderen Bodenbelag Ausdruck finden, durch ein Kunstobjekt in Form eines Trinkbrunnens – ähnlich wie am Kurt-Hackenberg-Platz vor der Philharmonie – oder ein individuelles Beleuchtungselement.
Kölner Gestaltungshandbuch sieht Grautöne vor
Das Gestaltungshandbuch sieht grundsätzlich den Einsatz von Standardelementen vor – dazu gehört auch ein bestimmter Typ der Stadtbank mit einer einheitlichen Farbgebung, einem Grauton. „Kölns Stadträume sollen von einem ruhigen und geordneten Untergrund geprägt sein, um der bunten und lebendigen Vielfalt der Nutzungen als Bühne dienen zu können“, teilte Greitemann mit.
Eine Regenbogenbank entspreche hingegen „eher einem individuellen Akzent bezogen auf den räumlichen Kontext“. Um eine solche in Köln aufstellen zu können, sei daher eine Einzelfallbetrachtung notwendig.