In den nächsten Jahren wird am Heumarkt ein neues Haus gebaut – es steht direkt gegenüber dem bekannten Reiterdenkmal.
Markanter Neubau in KölnSo soll das neue Bürohaus am Heumarkt aussehen
Am Kölner Heumarkt soll bis 2027 ein neues Büro- und Geschäftshaus mit einer Dachterrasse mit Domblick entstehen. Das hat der Projektentwickler Hansainvest Real Assets am Donnerstagmorgen mitgeteilt. Laut eigener Aussage besitzt er 234 Immobilien in 18 Ländern mit einem Wert von 7,3 Milliarden Euro.
Der Abbruch des bisherigen Hauses an der Ecke Heumarkt/Gürzenichstraße soll dieses Jahr beginnen, unter anderem waren dort ein Weinhandel, ein Sandwich-Laden und eine Bank im Erdgeschoss beheimatet. Ab 2025 soll der Hochbau des neuen Hauses starten, 2027 soll der Holzhybrid-Bau inklusive Dach-Begrünung und Photovoltaik-Anlage fertig sein. Das neue Gebäude steht direkt gegenüber dem Denkmal zu Ehren von König Friedrich Wilhelm III.
Eine Fachjury hat den Entwurf von Thomas Kröger Architekten aus sechs verschiedenen Ideen ausgewählt, das Haus fällt durch seine charakteristischen Spitzen auf. Thomas Kröger sagte dazu: „Wir bedanken uns für das in uns gesetzte Vertrauen und freuen uns natürlich enorm über den Zuschlag. Es wird im weiteren Planungsprozess spannend sein, in einer solchen zentralen und exponierten Altstadtlage die Vision moderner Aufenthaltsqualität von Hansainvest Real Assets konsequent in die Praxis zu überführen.“
Im Erdgeschoss soll es laut Hansainvest Real Assets verschiedene Mieter aus Einzelhandel und Gastronomie geben, darunter wird eine Tiefgarage gebaut. In den oberen Geschossen plant der Entwickler Büroflächen. Insgesamt vermietet der Besitzer später etwa 6000 Quadratmeter Fläche.
Investor will neue Impulse setzen
Nicholas Brinckmann, Sprecher der Geschäftsführung von Hansainvest Real Assets, sagte: „Mit dem verdienten Siegerentwurf ist nun ein wichtiger Meilenstein für unser nächstes Großprojekt erreicht. Thomas Kröger Architekten haben unser Leitbild ideal umgesetzt. Unsere Immobilie soll sich harmonisch in seine historische Umgebung einfügen, sie aber zugleich ergänzen und neue Impulse setzen für nachhaltige, gemeinschaftliche und produktive Arbeit, Einkäufe und Freizeit.“
Der Kölner Baudezernent Markus Greitemann sagte: „Mit dem zur Umsetzung empfohlenen Entwurf von Thomas Kröger Architekten für die Projektentwicklung von Hansainvest Real Assets haben wir das passende Konzept für diesen Standort gefunden. Es wird in puncto Architektur, Nachhaltigkeit und Nutzungsangebote eine große Bereicherung für Köln, die Anrainer und künftigen Mieter sein und ein wichtiger Beitrag zur Stadtreparatur in der Altstadt.“
Aber sind neue Büroflächen angesichts von Homeoffice und teuren Baukosten überhaupt noch sinnvoll? Laut des Kölner Immobilienmaklers Larbig & Mortag bleibt die Nachfrage nach modernen Büroräumen in Köln zumindest solide. Demnach wird das Homeoffice den Büroarbeitsplatz auf Basis der vergangenen drei Jahre nicht ablösen.
Markus Larbig teilte mit: „Derzeit werden verstärkt Büros in zentralen Lagen, im urbanen Umfeld nachgefragt. Das hat zur Folge, dass unsere Investmentkunden Assets in citynahen Lagen bevorzugen.“ Der Kölner Büroimmobilienmarkt hat laut Larbig & Mortag schon vergangene Krisen gut gemeistert. Doch es gibt angesichts der krisengeplagten Zeiten kaum Verkäufe: In den ersten drei Monaten des Jahres lag das Transaktionsergebnis in Köln unter hundert Millionen Euro und damit „historisch niedrig“.