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U-Bahn-Haltestelle Dom/HbfSperrung sorgt für ratlose KVB-Kunden

Lesezeit 3 Minuten
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Ratlos stehen die Fahrgäste vor den schwarzen Anzeigetafeln.

Köln – Für Menschen mit Platzangst ist der Kölner Hauptbahnhof sicherlich kein beliebter Aufenthaltsort, ganz besonders nicht an einem Samstagnachmittag. Tausende Menschen drängen sich in den Gängen und an den Gleisen, Touristen suchen den Ausgang zum Dom und Einheimische den schnellsten Weg an ihnen vorbei.

Seit dem vergangenen Samstag ist es am Hauptbahnhof noch ein wenig enger geworden, denn die KVB sperrt bis zum 29. Oktober die Haltestelle Dom/Hauptbahnhof vollständig.

Anzeigetafeln bleiben schwarz

Wegen dringend notwendiger Gleisarbeiten werden die Linien 5, 16 und 18 umgeleitet, eine Ersatz-Buslinie fährt vom Ebertplatz über den Hauptbahnhof und den Neumarkt zum Barbarossaplatz.

Die breiten Treppen zu den unterirdischen Gleisen, die normalerweise direkt in die Vorhalle des Bahnhofs münden, sind mit großen Holzplatten versperrt. Die Anzeigetafel dahinter ist schwarz, nur am unteren Rand laufen Hinweise zur Sperrung über den Bildschirm.

KVB-Sperrung-Dom-HBF-01

Keine Spur von KVB-Mitarbeitern

Vor der Absperrung steht ein roter Mast mit einem Aushang, der in grober Form über die Bauarbeiten und die Umleitungen informieren soll. Von den Mitarbeitern der KVB, die sonst bei größeren Ereignisse in Uniform und mit orangener Sicherheitsweste überall postiert sind, ist nichts zu sehen. Stattdessen stehen diejenigen ratlos vor dem Mast, die im Vorfeld nichts von der Sperrung mitbekommen haben.

Aufmerksam liest auch Lievree Andrea das Schild, mehrmals, bevor sie dem älteren Paar neben sich ein paar Hinweise zu ihrem weiteren Reiseweg zu geben versucht. „Alles ein bisschen schwammig hier“, sagt Andrea und meint die Beschreibung auf der Hinweistafel.

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Sie ist auf dem Weg nach Zollstock und wird sich jetzt einen anderen Weg suchen müssen. „Eine Person, die ich ansprechen und fragen könnte, wäre mir lieber“, meint sie und macht sich auf den Weg zur Ersatzhaltestelle der Buslinie in der Trankgasse.

Tatsächlich stehen dort gleich drei Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe bereit, die Auskünfte geben und Wege beschreiben. Allerdings warten weit weniger Menschen auf den Bus, als drinnen im Hauptbahnhof vor der Absperrung verharren. Etwa alle zehn Minuten kommt ein Gelenkbus, viele Reisende mit Koffern hieven ihr Gepäck durch die Türen.

Die Station Dom/Hbf (Symbolbild)

Einer von ihnen ist James Stewart, der Kanadier ist regelmäßig in der Stadt und hatte noch am Vortag von der Sperrung gelesen. „Etwas nervig ist es schon, aber nicht wirklich schlimm“, findet er, der auf dem Weg zum Neumarkt ist. Die Informationspolitik könne aber noch etwas besser sein.

Auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs, am Breslauer Platz, ist etwas weniger los. Am Busbahnhof sind Mitarbeiter der KVB postiert, von großen Menschenaufläufen oder Chaos ist nichts zu sehen. Die Busse kommen an und fahren wieder ab, ohne dass es zu Problemen kommt.

Manche Fahrgäste sind ratlos

Die gibt es an der U-Bahn-Haltestelle Breslauer Platz hingegen schon. Wie auch im Hauptbahnhof ist kein einziger kundiger KVB-Mitarbeiter in Sicht, der Hinweise zum eingesetzten Pendelzug in Richtung Ebertplatz geben könnte. Denn der kommt, wann er eben kommt. Auch hier ist die Anzeigetafel schwarz, die Wartezeiten auf die nächsten Abfahrten werden nicht mitgeteilt.

Zwar dauert die Fahrt zum Ebertplatz nur wenige Minuten und die Bahn dürfte ungefähr alle zehn Minuten fahren, doch weil nur ein Kurzzug eingesetzt wird, ist dieser entsprechend voll.

Umleitungen machen sich am Ebertplatz bemerkbar

Am Ebertplatz macht sich bemerkbar, dass die Linien 16 und 18 über die Ringe umgeleitet werden. Denn zumindest laut den Fahrplananzeigen müssten in der Station im Minutentakt Bahnen ankommen und abfahren.

Zwischendurch passiert noch ein gelber Baustellen-Zug den Bahnsteig, der mehrere Güterwagen mit Baumaterial hinter sich her zieht. Doch hier beschwert sich kaum jemand über die Umleitungen – zumal gleich vier Mitarbeiter der KVB vor Ort sind.