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U-Bahn-Haltestelle PoststraßeUmbau verzögert sich – Teure Brandwächter müssen bleiben

Lesezeit 2 Minuten

Seit dem Jahr 2015 stehen fast rund um die Uhr Brandwachen in der Haltestelle Poststraße

  1. Die Sanierung der U-Bahn-Haltestelle Poststraße dauert weiter an.
  2. Nachdem zu Anfang von einem Bauende im Herbst 2018 gesprochen wurde, soll die Sanierung nun erst Anfang 2020 fertiggestellt sein.
  3. Deshalb muss auch die Brandwache weiterhin vor Ort sein – das kostet.

Köln – Die Arbeiten an der neuen Brandschutzanlage für die KVB-Haltestelle Poststraße im Griechenmarktviertel werden sich abermals um mehr als ein Jahr verzögern. Wie die Stadt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage mitteilte, dauert die Brandschutz-Sanierung nun voraussichtlich bis November 2019. Mit einer Inbetriebnahme wird nach allen technischen Abnahmen erst Anfang 2020 gerechnet.

Kosten von 4,3 Millionen Euro

Grund für die längere Bauzeit sind diesmal nach Auskunft der Stadt „umfangreiche geänderte Planungsleistungen“ und Änderungen bei den technischen Vorgaben. Will heißen: Die Stadt hat den Auftrag für die Brandschutzsanierung in der U-Bahn-Haltestelle geplant, als noch andere, weniger umfangreiche Auflagen galten. Durch die verlängerte Bauzeit entstand nun also die abermalige Verzögerung. Das Verkehrsdezernat erklärte auf Anfrage: „Beim Bauen im Bestand können neue Erkenntnisse auftreten, die vorher nicht absehbar waren.“ Die Brandmeldeanlage und die Lüftungstechnik befänden sich daher noch im Bau, teilte die Stadt mit. Bisher seien nur die Entrauchungsschächte und die Entrauchungsanlage fertig.

Schon zuletzt hatten sich die Arbeiten gegenüber dem ursprünglich geplanten Bauabschluss verzögert. Das Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau ging vor anderthalb Jahren noch mit einem Bauende im Herbst 2018 aus. Damals wurde die Kostenprognose von rund drei auf 4,3 Millionen Euro korrigiert.

Nach Angaben der Stadt soll aber jetzt der Kostenrahmen trotz des jüngsten Verzugs eingehalten werden. Trotzdem kann beim zuständigen Amt darüber derzeit „keine belastbare Aussage getroffen werden, da noch nicht alle Kosten abgerechnet sind.“ Zu erwarten ist jedenfalls, dass allein durch die Kosten für die Brandwache die Hochrechnung erneut korrigiert werden muss. Seit 2015 stehen fast rund um die Uhr zwei Mitarbeiter in orangefarbenen Warnwesten an den Bahnsteigen, um einen Brand melden und helfen zu können, die Haltestelle zu evakuieren. Laut Stadt fällt für die Brandwache jährlich ein „geringer sechsstelliger Betrag“ an. Die Kosten sind nicht im Gesamtbudget für das Projekt enthalten.

Unabhängig von der Baustelle waren die Aufzüge wegen der Bauarbeiten immer wieder gezielt ausgestellt worden. Rolltreppen hat der Bahnhof nicht, daher war er einige Zeit nicht barrierefrei. Rollstuhlfahrer wurden gebeten, am Neumarkt auszusteigen. Zurzeit sind die Aufzüge wieder in Betrieb.

Ein von der Bezirksregierung gefordertes Gutachten hatte 2014 ergeben, dass die bisherige Schutztechnik nicht mehr ausreicht. Die Sanierung geriet 2017 ins Stocken, weil keine Bauunternehmen gefunden wurden, die die Arbeiten zu den berechneten Kosten übernehmen. Vor allem die Rauchschürzen, die bei einem Brand aus der Decke hinunterfahren sollen, wurden deutlich teurer als ursprünglich geplant. Nach Angaben des Verkehrsdezernats sind die Rauchvorhänge „bis auf wenige Restarbeiten installiert.“