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Sport in KölnUniversität und Fortuna Köln möchten Bezirkssportanlage Süd erweitern

Lesezeit 3 Minuten

Fortuna und Uni wollen miteinander kooperieren.

Innenstadt – Die Stadtverwaltung, der Sportclub Fortuna Köln und die Universität führen Gespräche über die Zukunft der Bezirkssportanlage Süd, auch bekannt als Jean-Löring-Sportpark und Standort des Südstadions. Der Sportclub könnte mit der Kooperation von einer verbesserten Anlage profitieren, die Uni würde sich Spielraum für ihre dringend benötigte Erweiterung schaffen. Nun fordern die Bezirksvertreter in Rodenkirchen, über den aktuellen Stand der Überlegungen informiert zu werden.

Im sogenannten kooperativen Planverfahren der Stadtverwaltung für die Parkstadt Süd spielt das Gelände – Eigentümerin ist die Stadt – eine wichtige Rolle. Der Innere Grüngürtel soll in diesem Zusammenhang nämlich vom Eifelwall bis an den Rhein verlängert werden. Das Südstadion wird dann mitten im Grünzug liegen, genauso wie das benachbarte Konrad-Adenauer-Tierheim.

Engstelle für Kölner Grüngürtel vermeiden

„Wir wollen nicht, dass dort eine Engstelle für den Grüngürtel entsteht“, sagt der Rodenkirchener CDU-Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Bezirksbürgermeister Christoph Schykowski. Das Gebiet liegt in seinem Bezirk. Er fragt sich, ob die Fortuna und die Universität mit ihren Erweiterungs-Plänen auf der bestehenden Bezirkssport-Anlage ausreichend Platz finden.

Erste Überlegungen hatte Markus Greitemann von der Universität im vorigen November bei einer öffentlichen Veranstaltung zur geplanten Parkstadt-Süd geschildert. Auf dem Großmarkt und in seiner Umgebung wird das neue Stadtviertel geplant, das an den Grüngürtel angrenzen soll.

Unter anderem sind dort Schulen, Kitas und andere öffentliche Einrichtungen geplant. Die Universität ist auf der Suche nach einem neuen Standort für ihre eignen Sportplätze. Die bislang genutzte Fläche in der Innenstadt soll für neue Gebäude frei gemacht werden.

Ziel ist ein zentraler Campus

Ein zentraler Campus rund um den Zülpicher Wall ist das mittelfristige Ziel für die nächsten Jahre. Die Uni-Sportler müssen langfristig woanders trainieren. Dafür ist die Universität nun auf Hilfe angewiesen. „Wir haben keine eigenen Grundstücke, die für neue Sportplätze in Frage kämen“, sagt Universitäts-Sprecher Patrick Honecker.

Hanns-Jörg Westendorf, Fortuna-Präsident

Vor etwa einem Jahr startete die Universität gemeinsame Überlegungen mit dem Südstadtclub. Mehrere Kunstrasenplätze und eine neue, große Turnhalle, die auch von Schulen und anderen Vereinen genutzt werden könnte, hätten demnach in einer optimierten Sportanlage Platz. „Wir sehen da Synergien“, sagt Fortuna-Köln-Präsident Hanns-Jörg Westendorf. Die Handballabteilung des Vereins könnte zum Beispiel eine neue, größere Halle nutzen – und hätte damit endlich eine eigene Spielstätte.

Rolle des Sports in Köln stärken

Die Befürchtung steht im Raum, spätestens nach der Anfrage der Bezirkspolitiker. Westendorf hat das kooperative Verfahren aktiv verfolgt. Mit den Planern, die im Auftrag der Stadt an der Grüngürtelverlängerung arbeiten, tauschen sich Fortuna und Universität ständig aus. „Der Rahmen ist dadurch gesteckt“, versichert Westendorf, sagt aber auch: „Sport spielt eine große Rolle in der Stadt. Der Grüngürtel wird dafür ja auch an anderen Stellen schon genutzt.“

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Anne Luise Müller, Leiterin des Stadtplanungsamts, sieht in den Überlegungen kein Konfliktpotenzial: „Das passt in die Parkstadt hinein, ohne dass andere Nutzer beeinträchtigt werden“, sagt sie.

Zunächst ist laut Amtsleiterin Müller die Universität am Zug. Sie müsste die Finanzierung klären. Später müsste das Vorhaben in politische Beschlüsse umgesetzt werden. Die zuständigen Gremien würden rechtzeitig informiert. Auch die Bürger sollen im Rahmen des Verfahrens zur geplanten Parkstadt-Süd weiterhin einbezogen werden.

Die Bezirksvertreter wünschen sich dagegen jetzt schon mehr Transparenz, mit Nachdruck: „Es liegt im Interesse der Uni, dass sie uns ihre Pläne vorstellt“, sagt CDU-Vertreter Schykowski.