Bewirtete Hinterhöfe, Restaurant-Tische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln mehr als man denkt.
Einen dieser lauschigen Plätze gibt es in der Innenstadt: die Wolkenburg.
Weil aufgrund von Corona praktisch alle Veranstaltungen abgesagt sind, hat Hausherr Rudolf von Borries den Außenbereich in ein Terrassenrestaurant verwandelt.
Unsere Autorin war vor Ort und hat sich umgeschaut.
Köln-Innenstadt – Keine Frage, es gibt viele Stellen in Köln, die einen Blick auf den Dom gewähren. Einen lauschigen Platz, an dem die Domspitze tatsächlich zum Greifen nahe ist, hätten wir bis vor kurzem allerdings noch nicht offerieren können. Aber jetzt!
Weil aufgrund von Corona praktisch alle Veranstaltungen abgesagt sind, die sonst in der Wolkenburg stattfinden, hat Hausherr Rudolf von Borries den Außenbereich in ein Terrassenrestaurant verwandelt.
Wer also gerne mal so, wie es in der Vergangenheit Heidi Klum, Katja Riemann, Steffi Graf, Mario Adorf, Herbert Grönemeyer oder Otto Walkes im Rahmen eines Empfangs oder Filmfestivals getan haben, über den ausgerollten roten Teppich schreiten möchte, kann dies nun im Rahmen eines Abendessens tun.
Zurück zu der mindestens fünf Meter hohen Steinskulptur, die im Mittelpunkt des Hofes steht: Dabei handelt es sich tatsächlich um ein Originalteil der Kölner Kathedrale, das brüchig geworden war, so dass man es aus Sicherheitsgründen austauschen musste. So kam es, dass der längst verstorbene ehemalige Präsident des Dombauvereins, Karl-Heinz Lang, irgendwann mit einem großen Geschenk an der Wolkenburg anklopfte.
Kölner Wolkenburg war Erweiterung des Mauritiusklosters
Solch ein sakrales Relikt ist an dieser Stelle ja auch nicht ganz unpassend, denn ursprünglich war das 1735 errichtete Gebäude eine Erweiterung des Mauritiusklosters. Als dieses 1840 wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste, zogen zunächst Schwestern des Benediktinerordens in der Wolkenburg ein.
Irgendwie habe man damals jedoch befunden, das Ambiente sei „für Nonnen zu luxuriös“, erzählt von Borries. Infolgedessen durften dann dort die Alexianer einziehen. Unter Napoleon säkularisiert, beherbergte die Wolkenburg bis in den Krieg hinein die Rheinische Musikschule.In den vergangenen Tagen hingegen war die Wolkenburg aufgrund ihrer großen Räumlichkeiten Ausweichquartier der Rheinischen Fachhochschule. Prüfungsabsolventen, die dort über ihren Arbeiten brüteten, haben die Wolkenburg jedoch nicht von ihrer schönsten Seite gesehen.
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Die offenbart sich bei Einbruch der Dunkelheit, wenn das historische Gemäuer in violettem Licht angestrahlt ist und in den Olivenbäumen die Lichterketten erstrahlen. „Dann ist das hier“, beschreibt es Rudolf von Borries, „selbst unter Anlegung kritischer Maßstäbe wild romantisch und hat irgendwie ein bisschen südfranzösisches Flair.“ Das Problem der Location sei ganz einfach, dass sie mit einem Veranstaltungshaus identifiziert werde und nicht mit einem Restaurant. Dabei kann der mit Lavendel und Kräutern bestückte Innenhof Daheimgebliebenen durchaus ein Gefühl von Urlaubsatmosphäre vermitteln.
Gegessen wird in der Wolkenburg in Schichten
Gegessen wird in zwei Schichten, ab 17.30 Uhr und ab 20 Uhr. Auf der Karte des sogenannten Hofgarten-Restaurants finden unter anderem sich Rotgarnelen mit Curry und Zitronengras (8,50 Euro), Rindercarpaccio mit Trüffel und Mangold (12,50 Euro), Wolfsbarsch mit Schaumwein und Gemüsen (27,50 Euro) oder Rinderfilet mit Gemüsen (29,50 Euro). Offene Weine gibt es ab 6,50 Euro (0,15l).
Hofgarten-Restaurant der Wolkenburg, Mauritiussteinweg 59-61, 50676 Köln. Telefon: 02219213260. Öffnungszeiten: Mittwochs bis sonntags ab 17.30 Uhr.