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„Pfusch am Bau“Kölner Bezirksbürgermeister verärgert über Sanierung der Domtreppe

Lesezeit 3 Minuten
Domtreppe kaputt 1

Die Domtreppe muss saniert werden. 

  1. Die Schäden an der Treppe zum Dom sind seit bereits 2017 bekannt.
  2. Die Sanierung soll in zwei Teilen erfolgen und 2,6 Millionen Euro kosten.
  3. Bezirksbürgermeister Andreas Hupke ist wütend und spricht von Pfusch am Bau.

Köln – Ab Februar kommenden Jahres wird es aller Voraussicht nach für viele Wochen zwischen Hauptbahnhof und Dom eine große Baustelle geben. Bis zum November 2022 soll hier die Domtreppe in zwei Abschnitten saniert werden, die an vielen Stellen Schäden aufweist. Die Bezirksvertretung Innenstadt machte nun als erstes politisches Gremium den Weg für eine Sanierung, die 2,6 Millionen Euro kosten soll, übte aber auch viel Kritik.

Der Bezirksbürgermeister der Innenstadt, Andreas Hupke (Grüne) sagte, es könne nicht sein, dass ein erst 2005 errichtete Bauwerk schon nach 15 Jahren im Kern marode ist. „Das ist eine Katastrophe, das ist Pfusch am Bau.“

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Die 70 lange und 14 Meter tiefe Treppe verläuft vom Hauptbahnhof zum Dom. Für die Treppe wurden Granitstufen verwendet, die auf einer Betonunterkonstruktion liegen. „Kurz nach Eröffnung der Domtreppe kam es zu ersten Schäden“, teilte die Verwaltung der Bezirksvertretung mit. Einerseits habe man festgestellt, dass Abdichtungen nicht gehalten haben, zum anderen hätten sich Granitstufen um bis zu zwei Zentimeter verschoben. Das Problem sei mit der Zeit größer geworden, so dass sich das Gesamtbild der Treppe verschlechtert habe, und sich Stolperfallen gebildet hätten, an denen sich die Benutzer der Treppe verletzen könnten. Weiter seien Schweißnähte der Handläufe und Markierung für sehbehinderte Menschen beschädigt. Die Treppe werde täglich von 250.000 Menschen betreten.

Kölner Domtreppe soll in zwei Abschnitten saniert werden

Nun sollen Granitstufen, Unterkonstruktion, Abdichtungen, Handläufe und Markierungen für Sehbehinderte saniert werden. Die Arbeiten sollen in zwei Abschnitten durchgeführt werden, so dass zumindest stets ein Teil der Treppe geöffnet bleiben kann. Die ersten Arbeiten sollen von Februar bis Oktober 2021, der zweite Abschnitt von Februar bis November 2022 durchgeführt werden. Begründet wird der schnelle Verschleiß von der Stadt damit: „Der Bau der Domtreppe erfolgte wegen des anstehenden Weltjugendtages unter erheblichem terminlichem Druck.“

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Hupke kritisierte dagegen, dass die Treppe erneut ein Beispiel dafür sei, dass in Köln oft das billigste Angebot realisiert werden, anstatt auf die Qualität zu achten. „Wenn man das Billigste nimmt, wird es oft teuer.“ In Rom seien Treppen vor 2000 Jahren gebaut worden, die immer noch intakt seien. Eine Katastrophe sei es, dass auf dem zentralsten Platz der Stadt zwei Jahre lang eine solch große Baustelle eröffnet werden müsse.

Nicht viel anders sieht die SPD-Fraktionschefin in der Bezirksvertretung, Regina Börschel. „Es ist irre, dass wir die Domtreppe wieder anfassen müssen.“ Mit anderen Projekten, wie dem Laurenz-Carré, der Historische Mitte und der Archäologische Zone, die in absehbarer Zeit umgesetzt würden, würde die Altstadt zu einer einzigen Baustelle werden. Börschel plädierte für ein Konzept, damit die Logistik bei der Vielzahl der Projekte aufeinander abgestimmt werde.

Auch Günter Leitner, stellvertretender Bezirksbürgermeister (CDU), findet die marode Treppe „ungeheuerlich.“ Aus der Vorlage der Verwaltung werde nicht ersichtlich, warum die Treppe letztlich kaputt gegangen sei. Zudem müsse überlegt werden, ob von der Firma, die die Treppe errichtet hätte, Schadenersatz verlangt werden könne. Letzlich stimmte das Stadtteilparlament der Sanierung zu, da es keine Allternative gebe.