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Priesterweihe im Dom erhaltenKölner Innenstadt-Pfarrer feiert silbernes Priesterjubiläum

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Dominik Meiering, Leitender Pfarrer der Kölner Innenstadtpfarreien

Dominik Meiering, Leitender Pfarrer der Kölner Innenstadtpfarreien

1998 empfing Pfarrer Dominik Meiering im Dom die Priesterweihe.

„Vieles hat sich geändert, in der Gesellschaft, in der Kirche, in mir“, sagt Dominik Meiering, wenn er auf die vergangenen 25 Jahre zurückblickt. Seine berufliche Laufbahn begann er als Kaplan in Düsseldorf, „in einer Pfarrei mit einer Kirche und allem was dazugehörte. Messdiener, Jugendgruppen, Familienkreis, Jugendchor, Frauengemeinschaft, Caritasrunde und vieles mehr“. Eine überschaubare, herkömmliche Gemeindewelt.

Heute ist sein Wirkungskreis weitaus größer und vielfältiger: Seit 2018 steht er als Leitender Pfarrer dem „Sendungsraum Köln-Mitte“ vor, dem 26 Kirchen angehören. In einer dieser Kirchen, in St. Aposteln am Neumarkt, hat er am Sonntag, 18. Juni, mit einem Gottesdienst sein silbernes Priesterjubiläum gefeiert. Die Festpredigt hielt Friedhelm Hofmann, emeritierter Bischof von Würzburg. Meiering, der seit 2020 auch mit der City-Seelsorge beauftragt ist, nennt ihn seinen „Ziehvater“.

Dominik Meiering: Studium in Bonn und in der Schweiz

In seiner Kölner Zeit war Hofmann lange Pfarrer am Dom, dem Meiering, in Rhede im Kreis Borken geboren, aber in Bergisch Gladbach aufgewachsen, seit der Kindheit eng verbunden ist: Er war Mitglied des Domchors und Messdiener. Nach dem Studium der Theologie, Kunstgeschichte und Philosophie in Bonn und Freiburg in der Schweiz empfing er 1998 im Dom die Priesterweihe. Danach war er Kaplan in Düsseldorf, Neuss und an St. Agnes in Köln, neun Jahre Stadtjugendseelsorger und drei Jahre Generalvikar; 2015 ernannte ihn Kardinal Woelki zum residierenden Domkapitular. Sein Interesse an Kunstgeschichte ließ nicht nach. Bereits 2006 war er mit einer Arbeit über die Verhüllung des Reichstags durch Christo und Jeanne-Claude promoviert worden. Er arbeitete unter anderem in der Kunstkommission des Erzbistums und dem Förderverein romanische Kirchen jeweils im Vorstand mit.

Der „Sendungsraum Köln-Mitte“ ist im Zuge der Zusammenlegung von Gemeinden des Erzbistums zu größeren Seelsorgebereichen entstanden. Vieles gebe es zu organisieren, beraten, managen und leiten, sagt der 53-Jähige; es sei „eine Aufgabe, die fordert, manchmal überfordert“. Ein Aufgabe, die zum großen Teil darin besteht , das Profil der unterschiedlichen Innenstadtgemeinden zu schärfen. Jeder, dem die katholische Kirche etwas bedeutet, soll nach dem Worten des Pfarrers „einen Kirchort finden, wo er sich beheimatet fühlen kann“. Wer etwa alte Marienlieder singen möchte, ist in St. Maria in der Kupfergasse gut aufgehoben, das Lateinische Hochamt und besonders viel Musik werden in St. Aposteln geboten, St. Agnes empfiehlt sich als Adresse für Familien, und in St. Michael im Belgischen Viertel ist eine neue Gemeinde mit dem Namen „Kirche für Köln“ entstanden, die „jung, unangepasst und neugierig“ sein will – gegen den Trend, dass immer mehr Menschen der Kirche den Rücken kehren.

Ein Trend, der im krisengeschüttelten Kölner Erzbistum, das wegen des Missbrauchskandals nicht zur Ruhe kommt, besonders stark ist, wie die Zahl der Kirchenaustritte zeigt. Dies sei in manchen Situationen „sehr belastend“, räumt Meiering ein. Doch lieber möchte er vom Positiven sprechen, von der „Energie und Freude im pastoralen Tun und im kirchlichen Leben vor Ort“. Er lebe „von den vielen lieben Menschen, die mitmachen, die die Dinge auch selbst motiviert in die Hand nehmen und die Ernst machen mit ihrem Wunsch, unsere Welt nach dem Beispiel Jesu zu beseelen.“ Den Fußballtrainer Alfred Preißler zitierend, betont der Leitende Pfarrer: „Entscheidend is‘ auf‘m Platz.“