Sollen Straßenmusiker bei der Stadt vorspielen müssen oder nicht? Ja, zumindest sollte die Stadt es testen, findet unser Autor.
Kommentar zu Casting für StraßenmusikerEs wäre den Versuch wert für Köln
Es ist den Versuch wert, Straßenmusiker bei der Stadt vorspielen zu lassen, bevor sie in Kölns Fußgängerzone spielen dürfen. So hat es der neue Ordnungsamtschef Ralf Mayer vorgeschlagen. Die Idee ist nicht flammneu, hat aber zumindest einen gewissen Charme.
Sicher, man kann sich fragen: Hat die Stadt Köln angesichts einer schwierigen Haushaltslage oder der Wohnungs- und Schulplatznot keine anderen Probleme?
München als mögliches Vorbild
Auf der anderen Seite sind Hauptbahnhof, Dom und Einkaufsstraße für viele Touristen möglicherweise das maßgebliche Bild, das sie von dieser Stadt bekommen. Was dort wie passiert, ist also entsprechend relevant. In der Vergangenheit hatte die Verwaltung beispielsweise Verstärker verboten.
Allerdings wäre es wichtig, dass die Stadt Köln ein mögliches Vorspielen nicht völlig verkopft, alles bis ins letzte Detail regeln will — dazu gehört etwa eine aufgeblasene mehrköpfige Jury. Das wäre überdimensioniert. München ist da durchaus ein gutes Beispiel: Rein ins Amt, raus vor das Rathaus, kurz vorspielen, gut genug oder eben nicht, fertig. All das erledigt eine städtische Mitarbeiterin mit ihrem Team.
Für manchen Passanten ist Straßenmusik eine willkommene Unterhaltung, er oder sie kann selbst entscheiden, wie lange er oder sie zuhört. Das ist für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Geschäften oder Anwohnerinnen und Anwohner anders. Deshalb ist eine kleine und unbürokratische Vorauswahl möglicherweise ein probates Mittel. Es wäre den Versuch wert.