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Wegen SteinschlagsStadt warnt vor Lebensgefahr im Kölner Volksgarten

Lesezeit 3 Minuten
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Schilder warnen vor Steinschlag. 

Innenstadt – Dramatisch lesen sich die Texte auf den Schildern: „Durchgang verboten! Lebensgefahr durch herabfallende Steine“ heißt es an zwei Eingängen zum Rosengarten auf der nördlichen Seite des Volksgartens. Nun scheint der Kölner furchtlos und vor allem sehr schwer organisierbar zu sein. Jedenfalls haben Unbekannte die Bauzaunelemente einfach an die Seite geräumt und das Publikum flaniert wie eh und je durch die lebensbedrohlichen Tore.

Fort IV Erbgroßherzog Paul von Mecklenburg

Die gefährlichen Steine stammen von „Fort IV Erbgroßherzog Paul von Mecklenburg“. Das wurde zwischen 1822 und 1825 gebaut und ist unverkennbar in die Jahre gekommen. „Bei regelmäßigen Kontrollen der Stadt im Rahmen der Bauunterhaltung des für Ateliers genutzten Forts sind umfangreiche Schäden an Mauerwerk und Dach durch Starkregen festgestellt worden. Deshalb wurden dringend notwendige Ausbesserungsarbeiten am Dach von Fort Paul veranlasst. Parallel dazu werden erste Vorbereitungen für eine Sanierung der Torbögen getroffen“, meldet die Stadtverwaltung auf die Frage, warum die Torbögen und Teile des Forts eingerüstet sind.

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Die Arbeiten werden auch im kommenden Jahr fortgesetzt. „In 2022 wird zudem mit der Erarbeitung eines Sanierungskonzeptes für das Dach in Abstimmung mit dem Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege der Stadt Köln sowie des Amtes für Denkmalpflege im Landschaftsverband Rheinland begonnen. Bis zum Abschluss dieser Arbeiten werden sowohl die Torbögen als auch das Mauerwerk aus Sicherheitsgründen mit Bauzäunen abgesperrt. Der Zugang zum Rosengarten wird in dieser Zeit über andere Wege sichergestellt“, heißt es weiter in der Verwaltungsmitteilung.

Fort Paul liegt an der Eifelstraße

200 Jahre nach Baubeginn steht Fort IV, oder Fort Paul, wie es genannt wird, also vor einer grundlegenden Sanierung. Das Bauwerk fristet ein eher unbeachtetes Dasein an der Eifelstraße. Es liegt im Rosengarten, einer vom Grünflächenamt liebevoll gehegten Anlage.

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Bereits eingerüstet warten die Torbögen auf ihre Sanierung.

Nachdem Köln am 14. Januar 1814 durch preußische Truppen von den Franzosen „befreit“ worden war und das Rheinland inklusive der Metropole mit Dom an Preußen gefallen war, bestimmte Köln Friedrich Wilhelm III. in Berlin, dass die sogenannte „Rheinlinie“ durch Forts befestigt werden sollte. Schließlich vermutete man nach damaligem Verständnis den Feind im Westen. Dass Preußen und seine Verbündeten rund 50 Jahre später einen Angriffskrieg gegen Frankreich führten, steht auf einem anderen Blatt.

Elf Forts bilden Inneren Festungsring

Im Jahr 1816 begann man mit der Anlage von elf Forts, die nach Fertigstellung auf der linken Rheinseite den Inneren Festungsring Kölns bildeten. Gemütlich waren die Forts übrigens nicht für die Soldaten, die dort stationiert wurden. Es war feucht und zugig in den Backsteingebäuden. So auch in „Fort IV Erbgroßherzog Paul von Mecklenburg“, das heute auf eine bewegte Geschichte zurück blickt. Als Festungswerk wurde es die geringste Zeit seiner Existenz genutzt. Denn nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 wurden relativ zügig neue Forts in den Äußeren Grüngürtel gesetzt und der Innere Festungsring wurde damit überflüssig.

Restauration mit Sprudelausschank

„Fort IV Erbgroßherzog Paul von Mecklenburg“ wurde an die Stadt verkauft und beherbergte als Teil des damals neu geschaffenen Volksgartens eine Restauration mit Sprudelausschank. Der Name ging damals übriges über auf das Fort im Friedenspark. In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war das Deutsche Rote Kreuz Mieter der Immobilie. Danach stellte das Grünflächenamt dort Maschinen unter. Seit 1983 vermietet die Stadt dort Künstlerateliers. Die meisten Räume sind ungenutzt. Öffentlich zugänglich ist das Fort nur, wenn die Künstler zu Tagen der offenen Tür einladen.