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Neunjähriger Kölner KünstlerShooting-Star Mikail Akar bezieht eigenes Atelier

Lesezeit 3 Minuten

Mikail Akar bei der Arbeit an einem seiner abstrakten Gemälde

Köln-Innenstadt – Die Tage des Malens und Farbkomponierens im heimischen Keller sind für den jungen Kölner Shooting-Star der Kunstszene endgültig vorbei. Denn nahe des Hauptbahnhofs, Am Salzmagazin 14 im Eigelsteinveedel, im Nachbar-Bahnbogen neben einem Gebraucht-Fahrradhändler, hat der gerade neun Jahre alt gewordene Mikail Akar mit seinen Eltern Elvan und Kerem sein eigenes Atelier eröffnet.

Zukünftig kann er sich auf 160 Quadratmetern künstlerisch austoben, Inspirationen in der Umgebung holen oder auch einfach mal chillen. „Ich war schon ein bisschen nervös vorher“, berichtet der Jungkünstler schmunzelnd, der die Gäste am Eröffnungs-Wochenende durch eine Auswahl seiner abstrakten Werke führte, die hier zu sehen sind.

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Mikail Akar vor seinem Gemälde „Samir“, dessen Erlös er an Erdbebenopfer in Griechenland und der Türkei spenden möchte.

Neben Mikail Akar, der mit vier Jahren zu malen begann und wenige Monate später im Sommer 2017 bei der damaligen Longericher Kunstmeile erstmals für Publikum ausstellte, sind auch Arbeiten weiterer junger – aber nicht ganz so junger – Talente ausgestellt, etwa von Andreas Görzen, der etwas figürlicher malt, oder eines 15-jährigen französischen Graffiti-Createurs mit Künstlernamen „Soul“.

Ausstellung in Istanbul geplant – weitere Reisen folgen

„Wir hatten schon immer nach einer Location für Mikails Kunst gesucht“, erläutert sein Vater Kerem Akar. „Durch den Kontakt mit dem Bahnbögen-Eigentümer Lutz Figge ergaben sich die Räume; er hat uns den Bogen zur Verfügung gestellt.“ Er selbst hat sich Büroräume in einem Seitentrakt eingerichtet; für Mikail sind ein Kicker- und Billardtisch sowie eine Tischtennisplatte in Planung.

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Nach einer kleinen künstlerischen Kreativ- und Atempause geht es im nächsten Jahr für die Akars hinaus in die Welt: Im Februar 2022 reisen sie für eine Ausstellung nach Istanbul; im weiteren Laufe des Jahres stehen New York (April), Zürich (Mai), Rom (September) und Paris (Oktober) auf dem Programm. Wichtig bei allem Erfolg ist allen dreien jedoch das soziale Engagement geblieben. „Wir wollen nicht nur nehmen, sondern auch etwas zurückgeben“, betont Kerem Akar.

Unterstützung für Obdachlosenhilfe und Kinderhospiz

Zu den von der Familie unterstützten Institutionen und Projekten gehören der Zoo, die Obdachlosenhilfe, ein Kinderhospiz sowie die kürzliche Rettungsaktion für den schwer erkrankten 21-monatigen ukrainischen Jungen Timur, der an der seltenen Spinalen Muskelatrophie (SMA) leidet und in einem Moskauer Klinikum um sein Leben kämpft (wir berichteten). „Das ist ganz klar in Mikails Sinne: Wenn's nach ihm ginge, würde er am liebsten die Welt retten.“

Auf der Internationalen Friedensschule in Widdersdorf, in deren dritte Klasse er geht, lernt er unter anderem bereits Englisch; Botschaften zu Frieden, Umweltschutz und Toleranz finden sich auf einigen seiner Bilder verstreut.

Während der zweitägigen Eröffnung malte Mikail live ein großformatiges Bild, das momentan in der Versteigerung ist und bei 7200 Euro liegt; der Erlös kommt größtenteils der Kinder-Krebsstation der Uniklinik zugute. „Wir sind in enger Abstimmung mit der Uniklinik und der dortigen Kinder-Krebsstation“, erläutert auch Vermieter Figge. „Die Plätzchen, die Mikail mit Lebensmittelfarben gestaltet hat, gehen dorthin. Außerdem planen wir einen Kunst-Workshop mit den 18 dort lebenden Kindern. Denn die Kunst ist für sie, neben ihrer medizinischen Behandlung, die wichtigste Therapie.“ Demnächst geplant ist eine weitere Benefiz-Aktion, bei der man sich für 100 Euro die eigenen Schuhe vom Jungtalent bemalen lassen kann.

Die Galerie ist nach Absprache geöffnet. Terminanfragen sind über Mikail Akars Website möglich.