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Baukosten explodierenHansa-Gymnasium soll 2024 fertiggestellt werden

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Köln: Außenaufnahme des Hansa-Gymnasiums.

Die Bauarbeiten am Hansa-Gymnasium laufen seit sieben Jahren.

Das Hansa-Gymnasium ist seit sieben Jahren eine Dauerbaustelle. Nun hat die Stadt kommuniziert, wann Sanierung und Neubau endlich fertig sein sollen.

Das Hansa-Gymnasium soll nach dann insgesamt neun Jahren Bauzeit 2024 endlich an seinen alten Standort an den Hansaring zurückkehren. Dieser mit den am Bau beteiligten Vertragspartnern vereinbarte Termin sei nun für die Schulgemeinde verlässlich, erklärte die Stadt. Konkret ist die Übergabe der Schule im zweiten Quartal 2024 geplant.

Hansa-Gymansium: Baukosten sind inzwischen um 70 Prozent gestiegen

Die Kosten für Generalsanierung des Gründerzeitbaus aus dem Jahr 1898 sowie des Erweiterungsbaus des Kölner Innenstadtgymnasiums sind derweil massiv um 70 Prozent auf 70,3 Millionen Euro gestiegen. Ursprünglich geplant wurde mit rund 40,3 Millionen Euro plus einem Risikoaufschlag von drei Millionen Euro. Die Kostensteigerung begründet die Stadt mit mehreren Insolvenzen während der Bauzeit, den drastisch gestiegenen Baupreisindex und der Inflation.

Ganze Schülergeneration verbrachte Schulzeit im Ersatz-Interim des Kölner Gymnasiums

Zuletzt hatte Schulpflegschaft des Hansa Gymnasiums in einem offenen Brief an Bürgermeisterin Henriette Reker eindringlich gefordert, endlich zumindest einen Fertigstellungstermin zu erfahren. Inzwischen hat nämlich eine ganze Schülergeneration die Schulzeit in dem Provisorium verbracht. Ursprünglich sollte das Gymnasium bereits 2018 fertiggestellt werden. Danach wurde die Fertigstellung auf 2020 verschoben. Nach einer mangelhaften Leistung eines privaten Planungsbüros hatte man 2017 den Architekten wechseln müssen.

Alles zum Thema Hansaring (Köln)

Danach gab es immer wieder unangenehme Überraschungen. So etwa die mit Blei beschichteten Stahlträger. Nach umfangreichen Umplanungen war am Ende sogar der Austausch ganzer Geschossdecken erforderlich. Auch die Bausubstanz war maroder als ursprünglich angenommen. Hinzu kamen immer wieder Vergabeprobleme bei zahlreichen Gewerken. Allein die Elektroarbeiten mussten viermal, drei weitere Gewerke jeweils zweimal europaweit ausgeschrieben werden. Für die bereits viermal europaweit ausgeschriebenen Dachdeckerarbeiten ist bislang nach Angaben der Stadt immer noch kein Angebot eingegangen. Der Fachkräftemangel in der Baubranche mache sich zudem bemerkbar.

Neuere Schulbauprojekte vergibt die Stadt seit einigen Jahren nur noch an General- und Totalunternehmer – um genau diese Verzögerungen zu vermeiden, wenn Einzelgewerke immer wieder zeitaufwändig mit einem europaweiten Verfahren vergeben werden müssen.