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Kölner StadtgeschichteIG Neustadt-Nord will 100 Jahre altes Relief retten

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Das Relief zeigt die römische Kaiserin Agrippina.

Köln – Die Bezirksvertretung Innenstadt will ein 100 Jahre altes Stück Kölner Stadtgeschichte erhalten. So soll das Portal eines ehemaligen Versicherungshauses an der Oppenheimer Straße 4 mit einer Figur der römischen Kaiserin Agrippina geschützt werden. Das gesamte Ensemble zwischen Riehler Straße und Oppenheimer Straße wird derzeit vom Investor Corpus Sireo in mehreren Bauabschnitten neu bebaut. Das Haus mit der sogenannten „Kleinen Agrippina“ steht nicht unter Denkmalschutz. Die Politiker stimmten einstimmig für den Erhalt.

In der Bezirksvertretung warb Reinald Korte von der Interessengemeinschaft Neustadt-Nord für das Projekt. „Es ist uns ein Herzensanliegen, dieses Stück Kölner Kultur zu erhalten.“ Die kleine Agrippina gehöre zur Geschichte des Viertels. In der Tat gilt das Quartier in Riehl als Herzstück der einst großen Kölner Versicherungsbranche. Hier residierten unter anderem Zurich und Colonia. Als erste Versicherung gründete Gustav von Mevissen 1844 die Agrippina. 1914 zog das Unternehmen in den neoklassizistischen Bau an der Riehler Straße 90, das im Stil eines Stadtpalais errichtet wurde. Nur sieben Jahre später entstand ein Erweiterungsbau an der Oppenheimstraße 4. 1969 kaufte die Zurich-Versicherung den Konkurrenten auf.

Relief blieb erhalten

Geschmückt wurden beide Bauten mit Bildnissen der römischen Kaiserin und Kölner Stadtgründerin. Während das Palais eine lebensgroße Statue der Agrippina erhielt, wurde der Erweiterungsbau mit einem Portal mit zwei Löwen Portal verziert. Dazu gehört ein aus Muschelkalk gestaltetes Relief, das eine seitliche Ansicht der Agrippina zeigt und von zwei römische Soldatenköpfen flankiert wird. Eine Inschrift weist sie als Kaiserin aus. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, das Relief blieb aber erhalten.

Der Rheinische Verein für Denkmalschutz hatte das Relief im Juni zum Denkmal des Monats gekürt und seine Sorge geäußert, dass das Bildnis verschwindet könnte (der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete). Nachdem die Zurich-Versicherung nach Deutz gezogen ist, will Corpus Sireo den Bürocampus umbauen lassen. Auf dem Areal sollen auf 24.700 Quadratmetern 284 Wohnungen, darunter auch Sozialwohnungen entstehen.

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Laut IG Neustadt-Nord habe es bereits Gespräche mit dem Immobilienunternehmen gegeben. Architekt Juan Pablo Molestina habe zugesagt, dass Corpus Sireo nach Lösungen suchen werde, das Eingangsportal in einem Neubau an der Oppenheimstraße zu integrieren. Der Verein will nun auch eine Petition an den Beschwerdeausschuss richten.