Der Vorsitzende des Vereins Theater im Bauturm Hans-Georg Bögner sieht das Haus als „Teil jenes feinen Gewebes, das Köln zusammenhält“.
Seit 1983 an der Aachener StraßeKölner Theater am Bauturm feiert 40-Jähriges Bestehen
Als ein „polyphones Gespräch, das seit 40 Jahren andauert und sich wie ein Netzwerk über die Stadtgesellschaft legt“, beschreiben die Verantwortlichen des Theaters am Bauturm ihr Bestehen in der freien Theaterszene Kölns seit nunmehr vier Jahrzehnten. „An der Aachener Straße gab es 1983 ja noch so gut wie nichts von dem, was dieses Stadtviertel heute ausmacht“, blickt Hans-Georg Bögner, Gründungsmitglied und bis heute Vorsitzender des Vereins Theater im Bauturm auf die Anfänge zurück.
Es mache ihn schwindelig, sich vorzustellen, wie viel seit seiner Gründung am Bauturm über jedes Stück, jede Inszenierung, jeden Gedanken, jeden einzelnen Satz gesprochen wurde: im Vorfeld, während der Proben und nach jeder Vorstellung, von Regisseuren, Ausstatterinnen, Schauspielern oder Technikerinnen, so Bögner am Donnerstag anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten mit zahlreichen Gästen, Aufführungen und Festprogramm. Dazu kämen all die Themen neben der Kunst und um die Kunst herum: „Von Fragen der Finanzierung, Gespräche mit verschiedenen Ämtern und Schriftverkehr mit Förderinstitutionen über Telefonate mit dem Förderverein und Abwicklungen von Ticketstornierungen bis hin zu Kaffeebestellungen“, führt Bögner aus. Er ist stolz auf das Werk, das er mit geschaffen hat und das „Teil jenes feinen Gewebes ist, das Köln zusammenhält“.
Das Theater am Bauturm ist ein Mehrgenerationenprojekt
Das empfindet auch Laurenz Leky so. „Seit acht Jahren Teil dieser tollen Gemeinschaft zu sein und dazu beizutragen, dass sie weiter wächst, ist ein großartiges Gefühl“, sagt Leky, der zusammen mit René Michaelsen und der musikalischen Leitung Bernd Schlenkrich seit acht Jahren das Theater führt. Auch nach für viele freien Theater so existenzbedrohenden Zeiten wie während der Corona-Pandemie.
Das Besondere hier sei, dass die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten und Sparten sowie jeden Alters von allen als großes Glück und hohes Gut empfunden werde. „Ein funktionierendes Mehrgenerationenprojekt, dass sich durch steten Wandel weiter zu verbessern und zu vertiefen versucht“, ergänzt Schlenkrich. Für Dramaturg Michaelsen, der die „stark vernetzte und in der Form so einzigartige Theaterszene“ in Köln lobt, ist die Arbeit am Bauturm vor allem authentisch: „Bei allem, was wir hier machen, verlieren wir nie aus den Augen, dass wir vor und mit Publikum spielen – darauf ist alles ausgerichtet“, pflichtet ihm Schauspielerin Susanne Pätzold bei, die seit 2017 Teil des Ensembles ist.
Zum Jubiläum des Theaters hat Regisseurin Susanne Schmelcher einige der wichtigsten Menschen aus Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Hauses eingeladen, um sich bei musikalischer Begleitung durch die Hausband gemeinsam mit der Theaterleitung und zahlreichen Gästen einen ganzen Nachmittag auszutauschen.
Drei Veranstaltungen mit jeweils verschiedenen Gästen und unterschiedlichen Themenschwerpunkten stehen dafür von 15 Uhr an bis in den Abend auf dem Programmplan. „Wo wir herkommen, wo wir sind und wo wir hingehen“, will die Gemeinschaft des Theaters am Bauturm am Donnerstag beleuchten – und dabei ganz viel feiern. Für Bögner, Leky, Pätzold und das gesamte Theater am Bauturm ein besonderer Tag – und seit 40 Jahren eine feste Instanz und eine Bereicherung für Köln.
Alle Informationen über das Programm, die Zeiten und ein Blick in die Geschichte des Theaters am Bauturm sind im Internet zu finden unter www.theaterambauturm.de.