Schüler des Humboldt-Gymnasiums brachten eine fulminante Musik-Revue auf die Bühne ihres Konzertsaals. Das Innenstadt-Gymnasium hat einen eigenen Musikzweig.
Doppelkonzert am Humboldt90 Gymnasiasten zeigen mit Trash Royal ihr musikalisches Repertoire
Als Laeticia Filarski auf die Bühne des Humboldt-Gymnasiums tritt, sieht man der jungen Sängerin die Anspannung nicht an. Im Gegenteil. Bevor die 17-Jährige von der Big Band des Musikzweigs des Gymnasiums begleitet zu Jazz- und Swing-Songs ihre Stimme hebt, zeigt sich mit einem Lächeln die Vorfreude in ihrem Gesicht. „Es war schon aufregend, aber eigentlich bin ich das ja gewohnt. Es macht mir immer viel Spaß, denn wir sind bei der Musik wie eine große Familie.“
Die Freude an der Musik ist schon lange ein Teil ihres Lebens. „Mit meiner Mama habe ich schon als kleines Kind viel ABBA gehört. Als Lena Meyer-Landrut 2010 den Eurovision Song Contest gewonnen hat, fand ich das richtig cool und bin mit fünf Jahren im Kindergarten zum ersten Mal mit ihrem Song Satellite aufgetreten“, erinnert sich Filarski. „Mit diesem ersten Auftritt hat es damals angefangen.“ Die Begeisterung für die Musik hat sich bei ihr bis heute gehalten. Eine Leidenschaft, die sie mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern des Musikzweigs des Humboldt-Gymnasiums teilt.
Barockmusik, kölsches Liedgut und Bohemian Rhapsody
Rund 90 von ihnen boten beim Doppelkonzert unter dem Titel „Trash Royal“ dem Publikum an zwei Konzertabenden ein breites Repertoire an Klangwelten. Von klassischer Barockmusik über kölsches Liedgut bis hin zur berühmten „Bohemian Rhapsody“ von Queen boten Big Band, Chor und Gesang eine breite Palette, die die Verbindung von Musik und Monarchie bis in die Gegenwart zeigte. „Wir arbeiten an Trash Royal seit einem halben Jahr“, erklärt Musiklehrer Benedikt Hölker, der die jährlichen Projektarbeiten der Oberstufe seit 2008 inhaltlich leitet.
„Nach den Sommerferien haben wir damit losgelegt und führen den Oberstufen-Chor, die Big Band und weitere kleine Projekt-Ensembles für diese beiden Konzertabende zusammen. Heraus kommt dabei ein musikalischer Abend, der ein wenig wie ein Konzeptalbum ist.“ Wichtig sei vor allem, die Ideen der Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe mit einzubeziehen. „Anfang Januar waren wir dafür auf einer Probenfahrt in Rheinland-Pfalz, wo wir uns den Kern genau erarbeitet haben. Die Tage vor dem Konzertabend sind dann von ganztägigen Proben geprägt, wo wir für den Feinschliff sorgen.“ Mit Erfolg.
Spezielle Musikklassen am Humboldt-Gymnasien
Das eineinhalbstündige Konzert absolvieren die Jungmusikerinnen und -musiker mit Bravour. „Wir sind sehr zufrieden damit, wie die beiden Konzertabende gelaufen sind. Alle waren voll bei der Sache, konnten das Publikum überzeugen und haben dabei eine Menge Spaß gehabt“, sagt Hölker. Der minutenlange Applaus am Ende des Konzerts gibt dem Projektleiter recht. Ein Erfolg, der auch auf dem Konzept des Musikzweigs des Humboldt-Gymnasiums beruht. Es beinhaltet neben speziellen Musikklassen rund 40 Angebote – von Unterricht in Harmonielehre über Gitarren-Ensembles bis hin zur Big Band.
„Wir haben mehrere Musikklassen, in die man durch einen Eignungstest hereinkommt“, erklärt Andrea Tenhagen, die den Musikzweig der Schule leitet. „Die Schülerinnen und Schüler können dabei auch hobbymäßig Musik machen, aber unser Ziel ist, dass sie sich in der Oberstufe auf ein Studium im musikalischen Bereich vorbereiten können.“ Genau das plant Laeticia Filarski. Für sie soll es nach der Oberstufe mit der Musik professionell weitergehen.
„Ich habe schon im letzten Jahr eine Aufnahmeprüfung für die studienvorbereitende Ausbildung gemacht und möchte gerne Jazz-Gesang studieren“, erklärt sie. Eine angesehene Jazz- oder Pop-Sängerin zu werden, das sei ein großer Traum von ihr. „Denn mit der Musik lassen sich Dinge ausdrücken, die man mit einfachen Worten nicht ordentlich sagen lassen. Das fasziniert mich so sehr daran.“ Weitere Konzertabende finden sich auf der Website des Humboldt-Gymnasiums.
„Wie war's in der Schule?“ Abonnieren Sie hier unseren Newsletter für Familien und Lehrende in der Kölner Region – immer mittwochs.