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Humboldt-GymnasiumEin neuer Kammermusiksaal für die Südstadt

Lesezeit 3 Minuten
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Der Erweiterungsbau am Humboldt-Gymnasium

Innenstadt – 6.000 Quadratmeter Nutzfläche, 27 Schulräume, zehn Jahre Planungs- und Bauzeit. Mit Ansprachen und musikalischen Vorführungen der Schüler des schuleigenen Musikzweigs hat das Humboldt-Gymnasium seinen Erweiterungsbau schulintern eingeweiht. Darin untergebracht ist auch ein neuer Kammermusiksaal mit 150 Plätzen für die Schüler des Musikzweigs des Gymnasiums.

2002 keimte die Idee eines Erweiterungsbaus auf, erste Skizzen haben die Schüler und Lehrer gemeinsam angefertigt. „Es gab damals ein Gremium bestehend aus Vertretern der Schulpflegschaft, der Schülervertretung und des Lehrerkollegiums“, so Michael Wittka-Jelen, stellvertretender Schulleiter. „Alle waren mit der gleichen Anzahl an Mitgliedern im Gremium vertreten – von Beginn an haben wir den Bau als ein demokratisches Projekt verstanden, bei dem alle ihre Bedürfnisse und Ideen einbringen können.“ Der Grund für den Neubau lag auf der Hand: „Der zusätzliche Platz war damals einfach notwendig geworden“, erinnert sich Wittka-Jelen. „Denn die Schule platzte aus allen Nähten.

Das alte Gebäude war für etwa 800 Schüler konzipiert – wir hatten jedoch zu der Zeit rund 1100 Schüler bei uns.“ Von der ersten Idee 2002 bis zur Fertigstellung des Baus sollten allerdings rund 17 Jahre vergehen – zehn davon in der konkreten Planungs- und Bauphase.

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Konzept stammt von Berliner Architektenbüro

Dr. Harald Junge, ehemaliger Schulleiter des Humboldt-Gymnasiums, kann darüber in seiner Eröffnungsansprache nur scherzen: „Für Kölner Verhältnisse ist das eine recht kurze Zeitspanne – immerhin hat die Errichtung des Kölner Doms mit 670 Jahren rund 67 Mal so lange benötigt. Da liegen wir mit unseren zehn Jahren noch ganz gut in der Zeit.“

Mit der Konzeption des Gebäudes befasste sich ab 2009 ein Berliner Architektenbüro. Darunter auch Arthur Numrich. Der Architekt hat für die lange Zeitspanne, bis das Gebäude geplant und fertiggestellt war, eine einfache Erklärung. „Sachliche Auflagen und Bestimmungen sowie behördliche Unstimmigkeiten haben uns immer wieder aufgehalten“, so Numrich. „Mit drei Jahren reiner Bauzeit ging es dann aber ab 2016 recht schnell. Allerdings hat sich die Auftragslage in der Bauwirtschaft in dieser Zeit verdichtet – das hatte auch Auswirkungen auf die Kosten des Baus.“ So hat der Erweiterungsbau nach Auskunft des Presseamtes der Stadt Köln am Ende insgesamt Kosten von 17,6 Millionen Euro verursacht.

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Architekt Arthur Numrich (l.) mit dem ehemaligen Schulleiter und Initiator des Musiksaals, Dr. Harald Junge (r.) 

Von den Vorteilen des neuen Gebäudes ist Architekt Numrich dennoch überzeugt: „Hier können die Schüler in großen, offenen Räumen zusammenkommen und zusammenarbeiten. Das große, lichtdurchflutete Treppenhaus dient dabei als Ort der Begegnung für Schüler, Lehrer und Eltern.“ Wittka-Jelen fügt in seiner Ansprache hinzu: „Das große Glasdach erfüllt ganz die Metapher der Schule als Treibhaus der Zukunft.“

Reker eröffnet Bau im Januar

Besonderes Augenmerk legte das Architektenbüro bei der Konzeption auf die Gestaltung des Kammermusiksaals. „Hier haben wir sehr penibel mit einem Akustiker zusammengearbeitet, um das bestmögliche Klangerlebnis zu schaffen“, so Numrich. „Ich glaube, dass es sonst keine Schule in Deutschland gibt, die so einen Kammermusiksaal hat.“ Und nicht nur die Schule wird von dem Saal profitieren, so Wittka-Jelen. „Auch Kleinkünstler können den Kammermusiksaal für ihre musikalischen Darbietungen nutzen. Der Saal soll der Problematik im Veedel begegnen, zu wenig Musikbühnen in der Südstadt zu haben.“ Auch für die Musiker der Rheinischen Musikschule, mit der das Humboldt-Gymnasium zusammenarbeitet, wird die Spielstätte nutzbar sein. „Denn wir wollen uns als Schule nicht isolieren, sondern mit dem Leben im Stadtteil vernetzt sein.“

Nach der schulinternen Eröffnungsfeier wird der Erweiterungsbau im Januar 2020 durch Oberbürgermeisterin Henriette Reker offiziell eröffnet. „Da bleibt abzuwarten, ob diese Eröffnung unsere überhaupt noch toppen kann“, erklärt Wittka-Jelen mit einem Augenzwinkern.

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