Der Little-Link-Betreiber Stephan Hinz hat eine dritte Bar in Köln eröffnet, hier liegt der Fokus auf asiatischen Aromen.
Neue Bar in KölnIm Punky Panda in der Südstadt gibt es Ramen und Cocktails mit Asia-Twist
„Es war nicht so geplant“, sagt Stephan Hinz lachend. Aber manchmal läuft das Leben eben nicht nach Plan: Gerade einmal ein Jahr, nachdem Hinz mit dem Grace and Grape im Zülpicher Viertel seine zweite Bar nach dem Little Link eröffnet hat, feiert er die Eröffnung seines nächsten Gastro-Projekts. Im Punky Panda widmet sich der von den „fizzz Awards“ zum „Erfolgsgastronom des Jahres“ gekürte Kölner jetzt etwas völlig Neuem: Inspiriert von den japanischen Izakaya-Bars gibt es an der Alteburger Straße 20 in der Südstadt nun neben Cocktails auch asiatische Häppchen und ausgefallene Ramen-Kreationen.
Viele vegane Optionen im Punky Panda
Seine Shoyu Punk Ramen toppt Hinz etwa mit gegrillten Palmenherzen und Egg-Espuma: „Die ist in sich sehr geradlinig, sehr nah an der klassischen Shoyu Ramen. Aber mit den Toppings haben wir die Shoyu neu interpretiert.“ In der Ramen-Küche gibt es verschiedene Brühen als Grundlage, die Shoyu ist eine klare Brühe mit Sojasoße. Bei der Tantan Ramen bildet dagegen zum Beispiel eine cremige Brühe mit Sesampaste und Chiliöl die Grundlage, bei Hinz kommt auch sie bei den Toppings mit neuem Dreh daher: Neben Mais rundet Nori-Chili-Popcorn die würzige und gehaltvolle Suppe ab. Dazu gibt es als Kleinigkeit etwa flambierten Pak Choi mit Apfel-Ingwer-Coulis. Die Ramen gibt es auch jeweils in veganer Variante, die asiatischen Tapas und Salate sind mehrheitlich auch vegan.
Auf der Getränkekarte steht ein Panda Mule: Ricordino, Limette, Zitronengras, Organgenblüte und Ginger Beer werden getoppt mit Minzschaum im Panda-Becher serviert. Das Motto setzt sich auch beim Leaf Lover mit Single-Malt mit Shiso-Infusion gemixt mit Limette, schwarzem Tee, Zitronengras und Kaffirblättern fort. Auch der Pornstar Martini kommt mit asiatischem Dreh in Form von Yuzu-Minz-Schaum daher.
Faible für Panda-Videos
„Asiatische Küche als Mitteleuropäer neu zu interpretieren, ist gewagt“, weiß Hinz. Deshalb hätten Hinz und sein Team – darunter in der Küche etwa ein Kanadier und ein Engländer – im Vorfeld eine Weiterbildung an einer Ramen-Schule in Amsterdam gemacht und sich von einem bekannten Düsseldorfer Ramen-Koch, der schon für die japanische Botschaft kochte, trainieren lassen. Genug Zeit dafür war problemlos da: Hinz gibt zu, dass sie den Laden in der Südstadt schon seit knapp vier Jahren haben, durch verschiedene Umstände wie die Pandemie hätte sich die Eröffnung immer weiter verschoben.
Auch wenn es ein Wagnis ist, Hinz glaube an sein Projekt. Und er hat auch noch einige Ideen für weitere Ramen-Neuinterpretationen in petto. Begeistert erzählt er von einer Variante mit confierter Gänsekeule und einem Sud mit Rotkohl-Saft – quasi ein Treffen zwischen Ramen und traditioneller deutscher Weihnachtsküche. An der Stelle habe sein Team seinen Enthusiasmus aber etwas bremsen müssen, „manche Sachen brauchen auch einfach Geduld“.
Warum überhaupt der Fokus auf asiatische Küche? „Ich liebe asiatisches Essen, habe dort sehr oft Urlaub gemacht und dachte, dass vor allem hier im Veedel eine asiatische Bar gut passen würde“, sagt Hinz. Der Name Punky Panda soll einerseits das Rebellische – die Neuinterpretation der asiatischen Küche – ausdrücken und rührt gleichzeitig von Hinz Faible für Panda-Videos: „Die sind so süß und tollpatschig.“
Ob seine neue Gastro nun eher eine Bar oder ein Restaurant ist – da will Hinz sich nicht festlegen. „Man muss nicht alles planen, und manchmal können Sachen sich auch einfach ergeben.“ Wer durch die Tür ins Punky Panda kommt, wird erstmal von einer sehr dominanten Bar und Hochtischen begrüßt, leicht abgegrenzt davon finden sich im hinteren Teil die niedrigen Tische. Der eher kleine Laden ist in dunklen, gesättigten Farbtönen designt, Grün und Magenta dominieren.
Auf die Frage, ob drei Läden jetzt reichen oder im kommenden Jahr die nächste Neueröffnung ansteht, lacht Hinz: „Man weiß ja nie. Eine Idee gibt es noch, die schon sehr lange in meinem Kopf ist. Aber nein, das soll alles erstmal anlaufen. Gastronomie ist ja auch immer eine Herzenssache, mehr bedeutet da nicht immer mehr.“