AboAbonnieren

Bauzäune kommen bald wegSanierung des Volksgarten-Weihers in der Kölner Südstadt schreitet voran

Lesezeit 3 Minuten
Bald ist der Weiher in den Volksarten wieder ganz gefüllt. Im August sollen alle Arbeiten abgeschlossen ein.

Bald ist der Weiher in den Volksarten wieder ganz gefüllt. Im August sollen alle Arbeiten abgeschlossen ein.

Seit zwei Jahren ist der Volksgarten-Weiher eine Baustelle. Er wird seit Anfang 2023 saniert. Im August sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Gemächlich ziehen die Enten ihre Bahnen, unter ihnen tummeln sich die Fische – endlich hat der Volksgarten-Weiher wieder Wasser. Es fehlen noch um die 80 Zentimeter, bis er wieder ganz gefüllt ist. Die Sanierungsarbeiten an dem Gewässer im Park in der Südstadt seien bald abgeschlossen, informieren die Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) auf Nachfrage.

Das Wasser wird seit Herbst eingelassen, das Ersatzgewässer für Fische und Amphibien ist mittlerweile zurückgebaut, und die Tiere sind wieder im Weiher. „Sie haben den Umzug gut überstanden, alle haben überlebt“, sagt Steb-Sprecherin Birgit Konopatzki.

Pflanzen kommen im Mai

Als Nächstes wird eine Ringleitung um den Weiher verlegt, damit die Bäume am Ufer bei Trockenheit bewässert werden können. „Das soll voraussichtlich im Februar oder März geschehen. Danach kann der Weiher vollständig gefüllt werden“, teilt Konopatzki mit. Im Anschluss – also noch im Frühjahr – können die restlichen Bauzäune abgebaut werden. Als letzter Arbeitsschritt kommen im Mai und im August die Taucher, um die Unterwasserpflanzen einzusetzen. „Danach ist die Sanierung abgeschlossen“, so Konopatzki.

Die Sanierung war notwendig geworden, weil die alte Weihersohle undicht geworden war und immer mehr Grundwasser ins Gewässer nachgespeist werden musste. Eine Reparatur habe sich aufgrund des Alters der Sohle nicht gelohnt, so die Steb. Der Volksgarten-Weiher ist mehr als 130 Jahr alt und einer der ältesten Weiher im Kölner Stadtgebiet. Auch die geringe Wassertiefe von nur etwas über einem Meter war problematisch und führte dazu, dass sich das Wasser aufheizte, sich viele Algen bildeten und die Wasserqualität verschlechterte.

Die untere Terrasse des Biergartens erhielt ein neues Betonfundament.

Die untere Terrasse des Biergartens erhielt ein neues Betonfundament.

Die Sanierungsarbeiten starteten im Januar 2023. Zunächst wurde das Wasser abgepumpt, der Schlamm gereinigt und über die Kanalisation abgeleitet. Zuvor hatten Fischerei-Experten dem Gewässer rund 90 Fische wie Karpfen, Nasen und Giebel entnommen. Die Flussfische wurden in den Rhein gesetzt, die Stillwasserfische, Frösche und Kröten in ein Ersatzgewässer im Volksgarten.

„Neuer“ Weiher fasst doppelt so viel Wasser

Im Sommer 2023 wurde die alte Teichsohle aufgebrochen und abgetragen und der Weiher ausgebaggert. Dabei wurden Tiefwasserzonen von vier Metern Tiefe in der Mitte des Weihers geschaffen. Der fasst dadurch künftig 28.000 Kubikmeter Wasser, doppelt so viel wie vorher. Durch die unterschiedlichen Tiefen entstehen zudem unterschiedliche Lebensräume.

Im „neuen“ Weiher wurde eine dichte Kunststoffbahn verlegt, die mit einer gut 20 Zentimeter dicken Sandschicht bedeckt wurde. Künftig sei der Wartungsaufwand am Gewässer wesentlich geringer, so die Steb. Am Nordende des Weihers wurde ein unterirdischer Betriebsraum mit Pump-, Filter- und Hebeanlagen eingerichtet. Die untere Terrasse des Biergartens erhielt ein neues Betonfundament, und die umliegenden Uferbereiche wurden nach historischem Vorbild neu gestaltet. Der Volksgarten-Weiher steht unter Denkmalschutz.

Bombenfunde und viel Regen hatten die Arbeiten zwischenzeitlich verzögert. Die Sanierung des Weihers und das Einrichten eines neuen funktionierenden Ökosystems kosten insgesamt rund 5,5 Millionen Euro.