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SpendenaufrufVerein will die Kölner Kultkneipe „Lotta“ retten und Verkauf des Gebäudes verhindern

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist die Front der Kneipe Lotta mit Schriftzug und verschiedenen Plakaten.

Die Kneipe Lotta wird von einem Kollektiv geleitet. 2022 boykottierte die Kneipe die Fußballweltmeisterschaft in Katar.

Der Verein „Auftrag Südstadt“ möchte den Verkauf des Hauses verhindern, der die Kultkneipe „Lotta“ beheimatet. Dafür sucht er nach Spendern.

In der Kölner Südtstadt soll das Gebäude, das die Kultkneipe „Lotta“ beheimatet, verkauft werden. Der Verein „Auftrag Südstadt“ möchte den Verkauf mithilfe des Projekts „Wohnbar“ verhindern. Um das Gebäude gemeinschaftlich zu kaufen, sucht der Verein jetzt nach Unterstützern.

Bereits Ende Dezember ging das Kollektiv des „Lotta“ mit ersten Plänen an die Öffentlichkeit. Auf Instagram schrieben die Mitglieder, dass das Haus im Kartäuserwall 12 zum Verkauf stehe. Man wolle durch ein gemeinschaftliches Projekt verhindern, dass das Objekt an eine große Immobilienfirma gehe. Die Hausbesitzerin habe bereits erste Angebote verschiedener Interessenten erhalten, sagt Peter Bimmermann, Mitgründer der Lotta und Teil des Vereins.

Köln: Verein Auftrag Südstadt bittet um finanzielle Unterstützung

Jetzt veröffentlichte das Kollektiv erste konkrete Maßnahmen. Der gemeinnützige Verein „Auftrag Südstadt“ befinde sich aktuell in der Gründung, um an der Auktion des Hauses teilnehmen zu können. Dafür suchen die Verantwortlichen nach Menschen, die das Projekt „Wohnbar“ finanziell unterstützen wollen. Von kleinen Spenden bis Zusagen von Privatkrediten mit geringem Zinssatz sei alles erwünscht. Erste Zusagen habe der Verein bereits erhalten.

Zudem gebe es Gespräche mit einer Wohnungsgenossenschaft, so der Verein auf Instagram und seiner Website. Das genaue Modell für eine soziale Übernahme des Hauses befinde sich noch im Entstehungsprozess. Wie genau es aussieht, soll sich in den nächsten Wochen entscheiden. Ziel des Projekts sei es, die Lotta sowie günstigen Wohnraum im Haus zu erhalten. „Als Verein möchten wir die soziale Integration von Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status fördern und uns für den Erhalt der Veedelstruktur einsetzen“, schreibt das Kollektiv auf der Internetseite des Vereins. Dabei liege ein Fokus auch darauf, die Verdrängung von alteingesessenen Kneipen aus der Kölner Innenstadt zu verhindern. „In den nächsten Wochen sprechen wir mit der Hausbesitzerin und hoffen, dass sie sich auf unser Konzept einlässt“, sagt Peter Bimmermann. Er wolle an den sozialen Gedanken appellieren, den sein Verein verfolgt.

Mithilfe der Unterstützung soll ein Kaufangebot abgegeben werden

Wer die Initiative unterstützen möchte, findet auf www.auftragsuedstadt.de weitere Informationen. Im ersten Schritt sollen verbindliche Unterstützungsangebote gemacht werden, um ein realistisches Kaufangebot für das Haus abzugeben und die Realisierung des Projekts abschätzen zu können. Sowohl Spenden als auch Kreditzusagen werden nur dann eingelöst, wenn es wirklich zu einem sozialen Kauf des Hauses kommt.

Am Donnerstag, 25. Januar, findet um 18 Uhr eine Veranstaltung statt, bei der es weitere Informationen zum aktuellen Stand gibt. Genaueres zum Abend und den Ort der Veranstaltung wird der Verein auf Instagram veröffentlichen. (mra)