Rund 100 Menschen sind zur Mahnwache in Köln gekommen. Der Tod des Kremlgegners war am Freitag öffentlich geworden.
„Wir werden nicht vergeben, nicht vergessen“Rund 100 Menschen erinnern an verstorbenen Alexej Nawalny in Köln
Rund 100 Menschen sind am Sonntagabend zu einer spontan organisierten Mahnwache der Organisation „Freies Russland NRW“ für den verstorbenen Oppositionellen Alexej Nawalny auf dem Roncalliplatz in Köln zusammengekommen. Auf Transparenten der Teilnehmer war „Alexej my Hero“, „Wir werden nicht vergeben, wir werden nicht vergessen“ und „Putin = Killer“ zu lesen, viele schwenkten weiß-blau-weiße Fahnen. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine 2022 ist die Flagge in Russland ein Symbol des Protests gegen Putin geworden.
„Wir mussten mit Nawalnys Tod rechnen. Und trotzdem sind wir bestürzt und schockiert“, sagte eine der Organisatorinnen zu Beginn der Mahnwache. „Wir wollen heute gemeinsam trauern, aber auch ein Zeichen setzen, dass wir nicht den Mut verlieren und uns nicht den Mund verbieten lassen.“
Mahnwachen für Nawalny auch in anderen deutschen Städten
Auch in anderen deutschen Städten hatte es als Reaktion auf den Tod des Kreml-Kritikers Kundgebungen gegeben, darunter in München und Düsseldorf. In Berlin hatten sich am Freitag rund 1000 Menschen vor der russischen Botschaft versammelt, um zu protestieren.
Alexej Nawalny wurde 47 Jahre alt, er galt als prominentester Gegner Putins und der russischen Regierung. Er verstarb am Freitag in einem russischen Straflager. Wegen angeblichem Extremismus war er zu einer jahrelangen Lagerhaft verurteilt worden. In der Strafkolonie hatte sich Nawalnys Gesundheitszustand stark verschlechtert. 2020 hatte er einen Mordanschlag mit Nervengift überlebt. Nawalnys Mitarbeiter gehen davon aus, dass er am Freitag getötet worden ist. (fho,awe)