Der Jahreswechsel könnte 2022/23 so ausgelassen gefeiert werden wie lange nicht. Was erwarten Stadt und Polizei und was ist überhaupt erlaubt? Ein Überblick.
Böllerverbot, Polizei-GroßeinsatzDiese Regeln gelten an Silvester in Köln
Was ist zu erwarten?
Dass es voll wird. Sowohl die Stadt, als auch die Polizei rechnen mit vielen Feiernden in der Innenstadt, aber auch in den Veedeln. Viele Besucher von außerhalb könnten kommen, um hier Silvester zu feiern. „Wir erwarten wieder mehr Menschen auf den Straßen und haben uns dementsprechend auf den Jahreswechsel vorbereitet. Die Stadt wird wieder voller sein als in den letzten zwei Jahren“, prognostiziert Polizei-Einsatzleiter Jürgen Mehlem. „Während die Regelungen der Pandemie das Feiern in den Silvesternächten 2020 und 2021 noch sehr beschränkt hatten, werden die Menschen dieses Jahr ohne größere Einschränkungen ins neue Jahr starten können“, sagt der Polizeioberrat.
Was heißt das genau für die Polizei?
Die Behörde rechnet mit vielen Einsätzen. Silvester gehörte vor Corona neben Karneval traditionell zu den einsatzreichsten Nächten im Jahr. Die Polizei ist mit mehreren hundert Beamtinnen und Beamten im Dienst, teilte ein Sprecher mit. In den Wachen soll weiteres Personal vorgehalten werden, wenn es etwa größere Ausschreitungen gibt, zudem könnte mit Kräften der Bereitschaftspolizei aufgestockt werden.
Wie versucht die Polizei, Straftaten und Ausschreitungen zu verhindern?
Unter anderem mit sogenannten polizeilichen Anhalt- und Sichtkontrollen in der gesamten linksrheinischen Innenstadt. Die hat Polizeipräsident Falk Schnabel für die Zeit von 18 Uhr bis 6 Uhr am Neujahrsmorgen angeordnet – wie bereits zum Karnevalsauftakt am 11.11. Die Anordnung ermöglicht es den Beamtinnen und Beamten, in dem definierten Zeitraum in dem Bereich Personen zu durchsuchen, ebenso zum Beispiel Autos und darin die Handschuhfächer. So soll verhindert werden, dass Menschen etwa mit einem Messer nach Köln kommen, um hier Straftaten zu begehen. Die Polizei begreift das als präventive und abschreckende Maßnahme. Auf den Ringen, der Zülpicher Straße und der Friesenstraße gilt weiterhin die Waffenverbotszone.
Am 11.11. war es im Zülpicher Viertel sehr voll, besonders vor den Eingängen bildete sich eine große Menschenmenge. Was ist diesmal zu erwarten?
Was genau passieren wird, weiß niemand. Dass es auf Kölns inzwischen bekanntester und berüchtigtster Feierzone aber auch voll werden wird, wird erwartet. Die Polizei setzt demzufolge einen Fokus auf das Kwartier Latäng, ebenso wie auf die Altstadt, das Domumfeld und den Rheinboulevard. Auch im Görlinger Zentrum in Bocklemünd stockt die Polizei ihr Aufgebot auf. Hier hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder Einsätze wegen aufeinander treffender Jugendgruppen gegeben.
Welche Sperrungen gibt es?
Es gibt mehrere Sperrungen, teils schon ab dem frühen Abend. So wird etwa die Deutzer Brücke aus Sicherheitsgründen von etwa 21 Uhr an bis zum Ende der Reinigungsarbeiten in beide Richtungen für den Autoverkehr gesperrt. „Bei entsprechender Auslastung werden wir die Sperrung auch auf den Fuß- und Radverkehr ausweiten“, heißt es vonseiten der Stadt. Um 22 Uhr soll auch die Nordseite der Severinsbrücke nicht mehr befahrbar sein. Bereits ab 18.30 Uhr wird die Hohenzollernbrücke für Fußgänger und Radfahrerinnen gesperrt, zeitgleich für Autos die Straßen im direkten Domumfeld. Ausnahmen gelten für die Zu- und Abfahrten zu Parkhäusern. Auch der Rheinboulevard wird von 15 Uhr an nicht mehr zugängig sein. Die Straßen im Zülpicher Viertel und auf den Ringen werden „bei Bedarf“ gesperrt, heißt es.
Darf ich Feuerwerk zünden?
Grundsätzlich schon. Ein generelles Verbot gibt es in diesem Jahr nicht, wohl aber eine Bannzone im Domumfeld (siehe Karte). In den Bereich dürfen keine Böller, Raketen oder anderes Feuerwerk mitgenommen werden, teilte die Stadt mit. Auch Wunderkerzen sind nicht erlaubt. Die Bannmeile wird vom 31. Dezember, 18 Uhr, bis 1. Januar, 5 Uhr, eingerichtet. Sie umfasst die Domplatte, den Roncalliplatz, den Heinrich-Böll-Platz, Teile des südlichen Bahnhofsvorplatzes sowie die Unterführungen unter den Gleisen der Deutschen Bahn. Zwischen 22 und 2 Uhr wird der Bereich bis zur Komödienstraße und Marzellenstraße im Westen erweitert. Besucherinnen und Besucher werden an verschiedenen Zugängen kontrolliert. Durch die Kontrollen kann es zu Wartezeiten kommen.