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„Solange ich kann, mache ich weiter“Verkauf der Kölner „Bar Celentano“ ist erstmal verschoben

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Salvatore und Francesco Santamaria vor der Bar Celentano

Salvatore und Francesco Santamaria vor der Bar Celentano

Die beliebte Trattoria in der Maybachstraße wurde zur Freude der Stammgäste nun doch nicht abgegeben. Aber eine Änderung gibt es.

Die Nachricht hatte vor mehr als einem Jahr die Fans der „Bar Celentano“ an der Maybachstraße aufgeschreckt. Gründer und Betreiber Salvatore Santamaria und Rosario Ietro wollten die Trattoria nach 21 Jahren verkaufen. „Es war sehr schön, aber wir können nicht mehr. Wir sind einfach erschöpft“, hatten sie damals dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt. Das Lokal brummte, aber den beiden ungelernten Gastronomen gingen die Kräfte aus.

Rosario Ietro (l.) hat sich inzwischen aus der Bar zurückgezogen, Salvatore Santamaria macht weiter.

Rosario Ietro (l.) hat sich inzwischen aus der Bar zurückgezogen, Salvatore Santamaria macht weiter.

Doch das Lokal wurde nicht verkauft – zur großen Freude der Stammgäste. Es seien zwar ein paar Übernahmeangebote eingegangen, so Salvatore Santamaria, doch die entsprachen nicht den Vorstellungen der Gründer. Denn die wollten, dass sowohl das Konzept als auch der Name übernommen werden. Das war ihre Herzenssache.

Aus der Sportsbar wurde eine Trattoria mit großem Speiseangebot.

Aus der Sportsbar wurde eine Trattoria mit großem Speiseangebot.

Rosario Ietro ist allerdings inzwischen ausgestiegen und Salvatore Santamaria (51) führt das Lokal jetzt mit seiner Frau Loredana und Sohn Francesco. „Ich bin jetzt noch erschöpfter, aber so lange ich kann, mache ich weiter“, sagt Santamaria und lacht. „Die Gäste freuen sich sehr. Die hatten Angst, dass es bald kein ‚Celentano‘ mehr gibt.“

Legendärer US-Koch Anthony Bourdain in der „Bar Celentano“

Die beiden Gründer kamen einst wie viele andere Bewohner aus der Stadt Licata auf Sizilien nach Köln, um auf Baustellen Geld zu verdienen. Es hatte sich herumgesprochen, dass es in Köln Arbeit gab – ganz im Gegensatz zur Heimatstadt. Bald hatten sie die Idee, hier eine Sportsbar zu eröffnen, wie es sie zu Hause an jeder Ecke gibt. Zunächst gab es nur Kaffee, Getränke und zwei Gerichte, die auf zwei Kochplatten zubereitet wurden – frittierte Sepia und Spaghetti Carbonara. Dazu wurde Fußball geschaut.

Mit der Zeit entwickelte sich die Bar zur Trattoria, die Einrichtung blieb bodenständig und das Gegenteil von stylisch. „Die Leute haben Italien hier gefunden“, sagt Santamaria. Sogar der legendäre amerikanische TV-Koch und Autor Anthony Bourdain war 2016 für ein Köln-Special seiner Reihe „Unknown Parts“ hier, um zu probieren. Und schwärmte von dem „wirklich guten Essen“. Und Ietro und Santamaria waren ständig als Gastgeber präsent. Jetzt macht nur noch Santamaria weiter. „Solange ich kann.“