Die Gruppe bestehend aus Kölnern, mit Wurzeln in Lateinamerika, war zum ersten Mal im Zug dabei, Klaus der Geiger hingegen womöglich zum letzten.
Zoch in der SüdstadtKG Ponyhof und Gruppen aus Lateinamerika ziehen durch die Torburg

Tolle Stimmung herrschte auf dem Chlodwigplatz bei der KG Ponyhof.
Copyright: Marius Fuhrmann
4100 Jecke zogen beim Südstadtzug durch die Severinstorburg. Die Jecken am Straßenrand konnten im Zug zahlreiche bekannte Gesichter entdecken, so etwa Klaus der Geiger, der in diesem Jahr womöglich zum letzten Mal im Südstadtzug sehen war. Er hatte sich Plätzchen unter seinesgleichen gesucht: den Kindern der GGS Zwirner Straße. Auf einem kleinen Wagen am Kopf ihrer Fußgruppe sangen die Pänz begleitet von Klaus' nicht minder berühmter Geige.
Sie waren als Pflanzen und Bäume unterwegs: Grün von Kopf bis Fuß, die Erwachsenen mit selbst gestalteten Bäumen auf dem Rücken. Im Astwerk verhedderte sich so mancher kreative Hut am Straßenrand. An den Zweigen hingen Wünsche für Kinderrechte und eine bessere Zukunft.
Das geflügelte Wort „Karneval der Kulturen“ übernahm eine Gruppe Jecke aus Lateinamerika, die zum ersten Mal am Südstadtzug teilnahm. Die Musikbox spielte lateinamerikanische Rhythmen, die Frauen tanzten dazu in verschiedenen traditionellen Gewändern. Wer sich in Süd- und Mittelamerikas ein bisschen auskennt, konnte gar die regionalen Unterschiede der Kleidung herauslesen. Da waren brasilianische Samba-Outfits zu sehen, mexikanische Kleider und Inka-Gewandungen.„Die Kleider bekommen wir in Deutschland nirgends – wir haben sie aus der Heimat mitgebracht“, sagte Yoconda Toapanta, die eine Gruppe Ecuadorianerinnen und Ecuadorianer anführte. „Wir waren sonst immer in Bonn dabei und sind jetzt auch in Köln. Hier ist es noch größer, bunter und jecker“, sagte Toapanta. Ihr Mann sei Deutscher, die Kinder hier geboren. Sie selbst stamme aus Quito. „Wir wollen unsere Kultur den Leuten zeigen, denn jedes Land hat schöne Seiten. Wir tragen sie genauso im Herzen, wie die Leute den Karneval.“