- Nach der Absage von Marc Metzger haben die Veranstalter der Party in der Lanxess-Arena am 11.11. schnell reagiert und Ingrid Kühne als Moderatorin vorgestellt.
- Die Rednerin freut sich auf die neue Aufgabe vor 10.000 Zuschauern, wie sie uns im Interview verrät.
- Außerdem gibt Kühne ihr Fitness-Geheimnis preis und erklärt, wie sie sich auf ihre Auftritte vorbereitet.
Köln – Knapp zwei Wochen vor der Karnevalsveranstaltung „11. im 11. – Immer wieder kölsche Lieder“ in der Lanxess-Arena sagte Moderator Marc Metzger ab. Die Veranstalter von der Gastspieldirektion Hofner engagierten als Ersatz Rednerin Ingrid Kühne. Die verspricht sich und den Gästen „einen richtig schönen Abend“ – ein Gespräch.
Die Party in der Arena ist eine der großen Veranstaltungen zum Sessionsstart. 10.000 Gäste wollen nur eins: Zu bekannten Karnevalshits und neuen Liedern feiern. Frau Kühne, Sie singen ja nicht...
Das ist versprochen.
Wie nah sind Sie als Rednerin an der kölschen Musik dran?
Total nah. Ich kenne mich in der Szene bestens aus, ich habe einen guten Überblick. Als bekannt wurde, dass ich für Marc einspringe, haben mir einige Kollegen sofort ihre neuen Titel geschickt. Überhaupt waren die Reaktionen durchweg sehr positiv. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Die Arena dürfte die größte Bühne sein, auf der Sie aufgetreten sind. Mit welchen Gefühlen nähern Sie sich der Aufgabe?
Mit Respekt, aber ohne Angst. Die große Zahl der Besucher erschreckt mich nicht. Ich sehe mich als Gastgeberin in Kölns größtem Wohnzimmer. Und, anders als im eigenen Zuhause, muss nichts gekocht und serviert werden, da sich die Leute ihre Verpflegung selber mitbringen. Für gute Musik ist auch gesorgt. Was soll da schon schiefgehen?
Wer wird denn moderieren? Ingrid Kühne oder „De Frau Kühne“?
Ingrid Kühne. Das wird ja kein Karnevalsauftritt. Im Übrigen habe ich beschlossen, dass „De Frau Kühne“ überhaupt nicht mehr mitdarf. Es ist einfach praktischer mit meinem bürgerlichen Namen auf die Bühne zu gehen. Der passt zu Karnevalsauftritten, zu Moderationen und zum Kabarett.
Wer schreibt Ihre Programme? Gibt es Autoren, die Sie unterstützen?
Nein. Ich schreibe alle meine Texte selber. Die Rede, die Dialoge, das Timing müssen schon beim Schreiben zu mir passen. Ich achte sehr darauf, jede Session mit einer neuen Rede und mit neuen Geschichten aufzutreten. Nur ganz selten gibt es für den einen oder anderen Gag ein zweites Leben.
Sind Sie eine disziplinierte Schreiberin?
Ich finde ja. Meine Umgebung sieht das manchmal anders. Ich schreibe mich quasi dem Termin entgegen. Ich gehe locker an die Sache heran. Es kann sogar passieren, dass ich ein fast fertiges Konzept verwerfe und neu anfange. Komplett. Ich lösche alles vom Computer.
Das klingt radikal. Keine Angst, dass Ihnen mal nix Gescheites einfällt und Sie blank dastehen, weil Sie den ersten Entwurf zu früh entsorgt haben?
Nein. Wenn mir was nicht gefällt, ist das raus. Bis jetzt ist noch jedes Programm rechtzeitig fertig geworden. Außerdem ist ja nur das Gerüst weg. Was ich übers Jahr an spannenden Geschichten, witzigen Begebenheiten und skurrilen Situationen aufgesaugt habe, bleibt. Ich baue und justiere im Grunde nur den Rahmen neu. Das stresst mich nicht. Mein Mann Ralf und Michael Gerhold von meiner Agentur haben viel schlechtere Nerven.
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Seit 2015 treten Sie auch als Kabarettistin auf. Aktuelles Stück: „Okay, mein Fehler“. Könnte Ihr künstlerischer Schwerpunkt in absehbarer Zeit kippen? Schlägt die Kabarettistin die Karnevalistin?
Ich glaube nicht. Kabarett macht mir Spaß, keine Frage. Aber meine Wurzeln liegen im Karneval. Womöglich ist der Karneval sogar in meinen Genen verankert – vor allem in der weiblichen Linie. Meine Oma hat getanzt, meine Mutter ist als Büttenrednerin aufgetreten.
Wenn ein neues Programm fertig ist. Wer sind Ihre ersten Zuhörer?
Ralf und Freundin Yvonne. Deren Ratschläge sind mir wichtig. Ich bin aber auch selbstbewusst. Wenn ich beispielsweise von einem Dialog überzeugt bin, bleibt der auch gegen Widerstände drin.
Stören Sie negative Kommentare, zum Beispiel in den sozialen Medien?
Ich nehme mir Dinge schon zu Herzen. Dabei muss es sich gar nicht um konkrete Kritik handeln. Es kann auch passieren, dass mir der eine Zuhörer im Publikum, der nicht lacht, zusetzt. Das kann mich ganz kribbelig machen. Ralf sagt dann: „Mach’ dich nicht verrückt. Guck’ doch nicht immer wieder dahin.“ Aber darum geht es doch. Nicht auszudenken, wenn der sich plötzlich amüsiert und ich nicht live dabei bin. Grundsätzlich finde ich fundierte Kritik wichtig und gut. Beleidigende Kommentare jedoch machen mich schon sehr traurig.
Mittlerweile verteilen sich Ihre Auftritte übers ganze Jahr. Demnächst machen Sie in der Weihnachtsshow der Klüngelköpp mit. Wie halten Sie sich fit?
Ganz wichtig: kein Sport. Ich kann wunderbar abschalten und auf Kommando einschlafen. Ich habe das große Glück, von jetzt auf gleich in den Entspannungsmodus übergehen zu können.
Das Gespräch führte Monika Salchert