Kosten, Bomben, EffekteDie wichtigsten Zahlen rund um die Kölner Lichter
Köln – Mal eben, wie vor Silvester, in den Supermarkt gehen und sich ein paar Raketen kaufen – so funktioniert das natürlich nicht bei den Kölner Lichtern. Das Riesenfeuerwerk über dem Rhein mit dem Titel „Paintings – Die Feuermaler von Köln“ am Samstag war ein gigantisches Spektakel am Himmel, musiksynchron minuziös koordiniert, mit Effekten, die in kaum einer Silvesterknaller-Batterie zu finden sind.
Das, was die Pyrotechniker da in den Himmel schossen, nennen sie auch nicht „Raketen“, sondern tatsächlich „Bomben“. Das hört sich martialisch an. Aber gemessen an der Explosionskraft, die das Feuerwerk der Kölner Lichter in sich trägt, ist die Bezeichnung alles andere als abwegig.
Deshalb standen auf dem Schubverband auf dem Rhein, von dem aus das Hauptfeuerwerk in den Himmel flog, auch nicht irgendwelche Menschen, die mit Wegwerf-Feuerzeugen von der Tankstelle die Lunten von Raketen anzünden, deren Holzstöckchen in Sektflaschen stecken. Es waren ausgewiesene Spezialisten, die eine bis ins letzte Detail geplante Show mit hochexplosiven Stoffen und ausgefeilter Technik in Gang setzten – und genau wussten, wie sie dafür sorgten, dass sie mit dem Schiff, auf dem sie sich mit tonnenweise Sprengstoff befanden, nicht in die Luft flogen. Etwa eine halbe Stunde lang riefen einige Hunderttausend Menschen am Rheinufer „Oooh“ und „Aaah“ im Sekundentakt aus.
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Und jene, die schon jede Silvesterknallerei als unsinnige Geldverpulverung geißeln und in dieser halben Stunden nicht „Aaah“ sagten, sondern „Brot statt Böller“ knurrten, schüttelten eine halbe Stunde lang den Kopf angesichts der Beträge, die da im Kölner Nachthimmel verpufften. Ob sie recht haben, sei dahin gestellt. Schön anzusehen war es trotzdem.
Die Veranstaltung in Zahlen
20.000 Einzelschüsse wurden abgefeuert.
Mehr als 1.000 Dixi-Toiletten plus weitere Großraum-Toilettenwagen standen bereit.
7 Lieder wurden während des Hauptfeuerwerks gespielt. Hinzu kommen – als untermalende Zwischenmusik – die „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgsky.
30 Minuten dauerte das Hauptfeuerwerk.
1,2 Tonnen sogenannter Nettoexplosivstoffmasse kamen beim Hauptfeuerwerk und den Nebenfeuerwerken zum Einsatz.
5,7 Tonnen wogen alle Bomben zusammen.
2,5 Kilogramm wog die schwerste Bombe.
Mehr als 18.000 Passagiere waren auf den insgesamt 53 Schiffen im Konvoi auf dem Rhein.
Insgesamt 1.600.000 Euro kosteten die Kölner Lichter den Veranstalter. Das meiste davon verschlangen organisatorische Dinge wie zum Beispiel das Sicherheitskonzept, die Absperrungen von Straßen und Wegen oder das Einrichten von Parkverboten.
Mehrere 100 Farben und Farbkombinationen waren am Himmel zu sehen.
Jeweils 120 Meter lang waren die beiden Boote, von denen aus das Feuerwerk in die Luft stieg.
Mit bis zu 504 Kilometern pro Stunde schossenn die sogenannten Bomben aus den Startvorrichtungen auf den Feuerwerksschiffen.
Rund 150 Meter Durchmesser hatte der größte Einzeleffekt am Himmel.
In 180 Metern Höhe fanden die höchsten Explosionen statt.
20 Sekunden lang leuchtete der längste Effekt.
Rund 350.000 Zuschauer wurden allein im Kernbereich zwischen Hohenzollernbrücke und Zoobrücke erwartet.
500.000 Wunderkerzen wurden an die Besucher an Rheinufer kostenlos verteilt.