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Kölner WasserturmSo sieht es jetzt im renovierten Luxus-Hotel aus

Lesezeit 4 Minuten
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Das Wasserturm-Hotel an der Kaygasse

Köln – Monatelang wurde hinter den dicken Backsteinmauern in der Kaygasse renoviert, neue Kabel verlegt und umgebaut. Mehrere Millionen Euro wurden investiert, um das Hotel im Wasserturm nach seinem Niedergang wieder zu einem Luxushaus zu machen. Seit März 2020 gingen hier nur Handwerker ein und aus – nun können wieder Gäste übernachten.

Das „Wasserturm Hotel Cologne“ gehört nun als einziges deutsches Haus zur handverlesenen Curio Collection der Hilton-Gruppe, in der ganz besondere Häuser zusammengefasst sind. „Mit der Location in einem Wasserturm sind wir in Deutschland einzigartig“, sagt Manager Jörg Schiffmann.

Suiten im Wasserturm-Hotel sind bis zu 88 Quadratmeter groß

Die ikonischen runden Mauern prägen natürlich weiterhin das Bild, aber alles ist nun heller und freundlicher. Das elf Meter hohe, verwinkelte Foyer empfängt mit neuer Beleuchtung und stylischen, aber gemütlichen Sitzecken. Die 41 Suiten – die meisten auf zwei Ebenen und bis 88 Quadratmeter groß – und die 47 Deluxe-Zimmer auf elf Etagen wurden in eher zurückhaltenden Creme- und Erdtönen komplett neu gestaltet.

Wasserturm Suite

Blick von der oberen Etage einer Suite

Als Erinnerung an die Wasser-Vergangenheit des Hauses sind Verstrebungen an Regalen wie Leitungen gestaltet. Neu installiert wurde eine Klimaanlage – die gab es vorher nicht, was innerhalb der dicken Mauern, die Wärme nur schlecht wieder abgeben, nicht unproblematisch war. Die Zimmerpreise liegen zwischen 120 und 800 Euro.

Wasserturm Zimmer

Blick in ein Zimmer

Als Reminiszenz an die ursprüngliche Gestaltung durch die französische Star-Designerin Andrée Putman blieben die roten Kussmund-Sofas und einige Beleuchtungselemente erhalten. Sie hatte mit dem Stil, in dem sie das unter Denkmalschutz stehende Gebäude von 1872 gestaltet hatte, bei der Hoteleröffnung 1990 international für Aufsehen gesorgt.

Spektakuläre Dachbar auf dem Wasserturm öffentlich zugänglich

„Nun ist alles runderneuert. Wir können ein komplett neues Produkt präsentieren“, sagt Schiffmann. Neu ist auch das Gastro-Konzept. Beherbergte das alte Hotel zeitweise ein Sterne-Restaurant, verzichtet man nun ganz auf ein Fine-Dining-Angebot. Stattdessen gibt es in der Rooftop-Bar „Botanik mit Terrasse“ einen spektakulären Rundumblick über die Stadt und dazu kunstvolle Häppchen wie das „Ceviche-Türmchen“, Cocktails und eigenes Popcorn.

Wasserturm Bar

Die Rooftop-Bar Botanik ist öffentlich zugänglich. 

Die Rooftop-Bar ist auch und gerade für Nicht-Hotelgäste geöffnet. Am Wochenende soll demnächst ein DJ auflegen. Hoteldirektor Dieter Ulbricht freut sich darauf. Er kommt vom Hyatt Frankfurt, wohnt aber seit 20 Jahren in Köln. Und als das Dorint (heute Pullman) noch Hofburg des Dreigestirns war, arbeitete er dort fünf Jahre als stellvertretender Direktor. „Ich kenne und liebe Köln und die Kölner. Und ich hatte schon immer ein Auge auf den Wasserturm geworfen“, sagt er.

Wasserturm Foyer

Das Foyer im neuen Licht

Und der soll nun mit dem Neuanfang auch wieder in ruhigere Fahrwasser geführt werden. Dem Vorbesitzer des Gebäudes – einer privaten GmbH – war 2018 die Luft ausgegangen. Es folgte eine Schlammschlacht um Missmanagement, Insolvenz und Schulden. Seit zweieinhalb Jahren gehört der Wasserturm nun „Aroundtown SA“, nach eigenen Angaben das größte börsennotierte deutsche Unternehmen für Gewerbeimmobilien.

Wasserturm hat für März viele Buchungen

Bliebe da noch die Überwindung der Coronakrise. Die ersten Tage des Hotels starteten ruhig. „Doch der März zieht bereits an. Da ist ein stetiger Trend nach oben zu spüren“, sagt Ulbricht. Auch Tagungen und Hochzeiten seien bereits gut nachgefragt. Rund um den Turm gibt es einen gepflegten Grünbereich zum Luftschnappen und für Empfänge. „Welches andere Haus hat das schon mitten in der Stadt?“

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„Wir sind in unserem Segment ohne Konkurrenz in Köln und können mit unserer Besonderheit Gäste aus Deutschland und dem Ausland anziehen“, sagt Jörg Schiffmann. Auf die Einordnung in die Hotelsterne-Kategorie habe man bewusst verzichtet, weil das im Bereich der individuellen Hotels eher nicht üblich und wenig aussagekräftig sei.

Wasserturm Essen

Edle Snacks in der Rooftop-Bar

Der spezielle Wasserturm-Luxus werde sich auch so herumsprechen. Und vielleicht knüpfe man dann auch bald wieder an die goldenen Zeiten des Hauses an, als es der Treffpunkt der Prominenten war. Die Rolling Stones haben hier übernachtet, Brad Pitt und viele mehr. Hunderte von Stars gaben hier Interviews. Immerhin: Es gibt bereits eine Anfrage aus Island, um in dem spektakulären Gemäuer einen Spielfilm zu drehen.