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Überall „Nullen“Was hat es mit den bunten Plakaten in Köln auf sich?

Lesezeit 2 Minuten
Ein Plakat der Stadt Köln mit dem Schriftzug: „Ein bisschen Null ist nicht genug.“

Die Stadt Köln wirbt auf Plakaten für ihre Klimaziele, hier an der Inneren Kanalstraße/Venloer Straße.

Die Stadt will mit der Kampagne auf ihre Klimaschutzziele aufmerksam machen. Dafür gibt es nicht nur Zuspruch.

„Die Null muss stehen“, „Erfolg hat vier Buchstaben: Null“, „Ein bisschen Null ist nicht genug“: An vielen Orten in Köln ist aktuell eine neue Kampagne der Stadt zu sehen, die für die eigenen Klimaschutzziele wirbt. Bis 2035 will Köln klimaneutral sein. „Null Treibhausgase, ganz viel gutes Leben“, steht auf den Werbetafeln und Plakatwänden. Die Kampagne soll laut Stadt der Auftakt für diverse Kommunikationsformate zum Klima sein, angefangen mit der aktuell laufenden „Kölner Klimawoche“. Noch bis zum 30. Oktober finden Veranstaltungen und Gespräche statt.

Sechsstellige Summe für neue Kölner Klimakampagne

Für die gemeinsame Kampagne der Stadt und des Klimarats Köln ist außerdem eine Art Markenzeichen entwickelt worden. Kern ist auch hier eine Null, deren Ober- und Unterseite leicht verschoben zueinander stehen. Darunter steht der Slogan „0 Future 2035“. Dieses Logo will künftig aber nicht nur die Stadt nutzen, auch Unternehmen, Vereine und andere Akteure können es verwenden. „Damit können sie zeigen, dass Klimaschutz in Köln nur durch die Beiträge vieler gelingen kann“, heißt es von der Stadt. Auf einer neuen Webseite sowie auf Social Media sollen aktuell bereits laufende Klimaschutzmaßnahmen vorgestellt werden.

Für die gesamte Klimaschutzkampagne gibt die Stadt über eine Dauer von drei Jahren 360.000 Euro aus. „Die Klimaneutralität können wir nur gemeinsam erreichen. Mit der Klimaschutzkampagne für Köln wollen wir die Bestrebungen vieler Akteurinnen und Akteure aufzeigen sowie den Dialog in der Stadtgesellschaft erweitern. Uns eint ein Ziel: Die Treibhausgasemissionen auf null zu senken“, sagt Klimadezernent William Wolfgramm. Die Stadt kann durch eigene Kraft selbst nur etwa zwölf bis 15 Prozent der CO₂-Emissionen in Köln einsparen.

Kritik aus der Politik an Kampagne

An der neuen Kampagne gibt es aber auch Kritik. Laut der Wählergruppe Gut sieht es so aus, als würde die Null im Logo wackeln. Eine Kampagne würde auf dem Weg zur Klimaneutralität nicht reichen. Es fehle der Hinweis, „dass das Erreichen der Klimaziele mit harten Einschnitten in das versprochene ‚gute Leben‘ verbunden sein wird“, so Gut. Die Grünen loben die Kampagne hingegen. „Klimaschutz muss erklärt und verstanden werden. Gerade deshalb ist die Kampagne so wichtig“, sagt Fraktionsvorsitzende Christiane Martin.

Am 26. und 27. Oktober gibt es im Rahmen der Kölner Klimawoche ein Livestream-Programm, in dem es um Klimaschutz bei der Stadt, in der Gastronomie, im Karneval oder beim 1. FC Köln geht. Die Gespräche werden aus der Stadtbibliothek heraus gestreamt.