KStA und Festkomitee rufen auf„Gute Seelen“ der 86 Veedel dürfen im Zoch mitlaufen
Köln – „Et Hätz schleiht em Veedel“ – die Möglichkeiten, die das Motto des Rosenmontagszuges 2020 bietet, nehmen hinter den Kulissen schon erste konkrete Gestaltungsformen an. So will Zugleiter Holger Kirsch aus jedem der 86 Kölner Veedel eine Person einladen, kostenlos am kommenden Zoch teilzunehmen. Gesucht wird jeweils „die gute Seele des Veedels“. Das können Menschen sein, die sich ehrenamtlich engagieren, egal, ob im Karneval, im Sport, in Vereinen oder in sozialen Einrichtungen. Das können aber auch Einzelpersonen sein, die kein Ehrenamt bekleiden, aber sich anders verdientmachen, sich um Veedel und Nachbarschaft in auffälliger Weise kümmern, oder immer für alle ein offenes Ohr haben.
Allerdings kann man sich nicht selbst bewerben, weshalb das Festkomitee Kölner Karneval (FK) und der „Kölner Stadt-Anzeiger“ die Kölner dazu aufrufen, diese „guten Seelen“ vorzuschlagen. Das ist für viele Kölner eine einmalige Chance, denn die Teilnahme am Zoch ist normalerweise nur den Mitgliedsgesellschaften vorbehalten.
Fußgruppe mit 86 Menschen aus den Veedeln
Zugleiter Kirsch ist Feuer und Flamme für seine Idee. Zur Vorbereitung auf die Umsetzung des Mottos im Zug hatte er sich mit einigen Bezirksbürgermeistern ausgetauscht. „Die Frage, die ich mir gestellt habe, war: »Wo sind die Sorgen und Nöte in unseren Veedeln wirklich?« Bei diesen Gesprächen habe ich einen tiefen Einblick in die ehrenamtliche Tätigkeit eines Bezirksbürgermeisters erhalten und war sehr beeindruckt. Schnell war die Idee geboren, dem Ehrenamt und dem Engagement Anerkennung und Wertschätzung entgegenzubringen.“
Für den Rosenmontagszug heißt das: es wird einmalig eine „Veedelsgruppe“ im Zoch geben mit eigenem Persiflagewagen, auf dem die neun Bezirksbürgermeister mitfahren sollen. Mit dabei ist dann eine Fußgruppe mit den 86 Menschen, die jetzt gesucht werden. Das führt zu einer kleinen Einschränkung: Es sollten nur Leute vorgeschlagen werden, die den mehrstündigen Fußweg durch die Innenstadt auch bewältigen können.
Zugleiter will Dankeschön zurückgeben
Was er sich unter einer guten Seele vorstellt, erläutert Ex-Prinz Kirsch so: „2015 durfte ich Teil des Dreigestirns sein. Mit dieser Zeit verbinde ich einige der schönsten Erinnerungen meines Lebens. Viele dieser wundervollen Erlebnisse hatte ich insbesondere auf kleinen Veedels- und Pfarrsitzungen, die vom Ehrenamt leben. Oder aber in Pflegeeinrichtungen, in denen auch das hauptamtliche Personal über das normale Maß hinaus engagiert ist. Egal, ob Kita, Schule, Veedelskneipe, Kirchenverein oder Krankenhaus – man bekommt als Teil des Dreigestirns Einblicke in viele soziale Institutionen und merkt ganz schnell, da ist immer diese eine Person, die noch ein bisschen mehr leistet. Die eine Person, die sich einbringt und die Nachbarschaft zusammenhält. Und genau diese Person suchen wir jetzt.“
Er sei als Prinz oft tief berührt gewesen von dem, was diese Menschen in ihren Veedeln leisten. Deswegen freue er sich um so mehr, ihnen jetzt als Zugleiter ein Dankeschön zurückgeben zu können. Schließlich halte das Ehrenamt nicht nur den Karneval zusammen: „Ohne solche engagierten Menschen wäre vieles in den Veedeln nicht machbar. Die Mitnahme im Rosenmontagszug ist sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis und als Wertschätzung für diese guten Seelen der Kölner Veedel gedacht.“
„Man bekommt viel zurück“
Kirsch erinnert sich daran, wie er vor einigen Wochen mit einigen Jugendlichen über das Thema ehrenamtliches Engagement gesprochen hatte. Diese hätten allerdings nicht so richtig nachvollziehen können, woher die Motivation komme, so viel für andere zu leisten. „Ich bin mir sicher, die vielen Ehrenamtlichen in Köln wissen darauf eine gute Antwort“, so der Zugleiter. „Jemand, der sich freiwillig im Ehrenamt engagiert, tut das nicht für einen Orden oder eine andere Auszeichnung. Der tut dies, weil man etwas für seine Stadt oder sein Veedel tun möchte und weil man von den Menschen unglaublich viel zurückbekommt.“
Wie Sie sich bewerben können
Gesucht wird die gute Seele des Veedels: das Festkomitee Kölner Karneval (FK) möchte sich bei Menschen, die für ihr Veedel etwas besonderes leisten, mit einem Platz im Zoch bedanken. 86 Menschen – idealerweise aus jedem Veedel einer – gehen im Zoch mit, das FK stellt Kamelle und Kostüme, für die Teilnehmer entstehen keine Kosten.
Bewerben kann man sich allerdings nicht selbst: Man kann lediglich Menschen vorschlagen. Dabei stehen ehrenamtlich Engagierte besonders im Fokus. Gerne natürlich im Karneval, das ist aber kein Muss. Auch können Menschen nominiert werden, die kein Ehrenamt bekleiden, aber sich anders verdient machen.
Wichtig ist, dass die nominierte Person über eine gewisse körperliche Fitness verfügt, da er oder sie drei bis vier Stunden, also den kompletten Zugweg, laufen muss.Die Bewerbung sollte Namen und Kontaktdaten der vorgeschlagenen Person enthalten, außerdem eine kurze Beschreibung, warum er oder sie das „Hätz vum Veedel ist“ und unbedingt im Zoch dabei sein sollte. Schön wäre auch ein Foto.
Kontaktadresse: Bewerbungen per E-Mail anRosenmontagszug@koelnerkarneval.de
oder per Post an:Festkomitee Kölner Karneval– Stichwort Zoch –Maarweg 134, 50674 Köln
Einsendeschluss ist Samstag,14. Dezember 2019.
Die Auswertung übernimmt das Festkomitee. Eine Jury aus Vertretern von FK und „Kölner Stadt-Anzeiger“ wird die endgültige Auswahl der 86 Teilnehmer treffen.