Kölner Schulen horten SchnelltestsMinisterium hat noch keinen Lieferanten für Januar
Köln – In den Kölner Schulen horten die Schulleitungen derzeit Schnelltests. Die Schulen sollten vorsichtshalber für Januar Vorräte anlegen, hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) den Schulen per Mail geraten. Der Grund: Bundesweit werden die Schnelltests knapp, Lieferungen hängen beim Zoll fest und das Schulministerium hat noch keinen Lieferanten für das neue Jahr. Der Vertrag mit dem bisherigen Lieferanten läuft zum Jahresende aus.
Daher braucht es einen Puffer, um das Risiko von Versorgungsengpässen direkt nach den Weihnachtsferien, die durch den Anbieterwechsel entstehen können, abzufedern. Aktuell dürfen die Schulen daher jede Woche das eineinhalbfache Schnelltest-Kontingent ordern bis sie genug Schnelltests auf Lager haben. „Wir haben das getan und durch höhere Bestellmengen eine Rücklage gebildet“, erläutert die Schulleitung eines Kölner Gymnasiums. „Den Januar können wir dadurch auffangen. Mehr allerdings nicht.“
Mehr Tests vor Weihnachten
Das Schulministerium sagte jedoch auf Anfrage zu, dass man dafür Sorge tragen werde, dass die Schulen ausreichend mit Antigen-Selbsttests ausgestattet würden. Mitte November war die Ausschreibung für die Suche nach einem neuen Lieferanten immer noch in Vorbereitung. Inzwischen stehe „eine entsprechende Vergabe an einen neuen Lieferanten kurz vor dem Abschluss“, hieß es. Warum die Ausschreibung erst so kurz vor dem Ende des aktuellen Vertrags gestartet wurde, blieb unklar.
Klar ist aber, dass der Schnelltest-Bedarf in den Tagen vor Weihnachten noch mal steigen wird: Das Schulministerium hat entschieden, angesichts der neuen Virusmutation die Sicherheitsvorkehrungen für die Weihnachtsfeiertage und die Weihnachtsferien zu verschärfen. So sollen die Testungen in der letzten Woche vor den Ferien intensiviert werden. Es soll nicht wie es derzeit Praxis ist alle zwei Tage getestet werden, sondern an mindestens drei der vier Unterrichtstage vor Weihnachten.
Einen Teil der für in den letzten Wochen angesammelten Tests könnten die Schulen außerdem für eine vierte Testung von nicht immunisierten Schülerinnen und Schülern verwenden, hieß es aus dem Ministerium. Dieser vierte Test sei aber freiwillig.
Auch mehr Lolli-Tests
Die so genannten Lolli-Tests, die an den Grund- und Förderschulen durchgeführt werden, sind von der Aufforderung, Notvorräte anzulegen, nicht betroffen, da es sich um einen anderen Lieferanten handelt. Zur Erhöhung der Sicherheit für die Weihnachtsferien wird es an allen Grundschulen und sämtlichen Förderschulen in der viertägigen Schulwoche ab dem 20. Dezember zwei Lolli-Tests, also PCR-Pooltests, geben.
Dabei werde der Testrhythmus so organisiert, dass am 23. Dezember – also dem letzten Schultag – vor Unterrichtsbeginn alle Pool-Ergebnisse vorlägen, hieß es aus dem Ministerium. Dann würden da, wo ein Pool positiv ist, noch am 23. Dezember die Einzel-PCR-Tests abgenommen werden. Die Ergebnisse sollen dann nach Angaben des Schulministeriums im Laufe des 23. Dezember vorliegen und direkt an die Eltern sowie das Gesundheitsamt vor Ort übersandt.
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Mit dem engmaschigen Testkonzept sollen die Schulen in Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Beitrag für ein sicheres Weihnachtsfest leisten. NRW habe in der Woche vor Weihnachten eines der bundesweit sichersten und striktesten Testregimes zum Schutz der Schülerinnen und Schüler im Unterricht, erklärte das Schulministerium.