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Kommentar zur Kölner SPDDer Schaden ist nicht mehr zu verhindern

Lesezeit 1 Minute
Christian Joisten

SPD-Fraktionschef Christian Joisten

  1. Die drei Stellvertreter wollen Fraktionschef Christian Joisten offenbar stürzen – wenige Monate vor der Kommunalwahl.
  2. Mitglieder befürchten großen Schaden für die Partei.
  3. Unser Autor kann das nachvollziehen – und meint: Jetzt kann es nur noch um Abmilderung gehen, für alles andere ist es zu spät.

Köln – Um jetzt noch die Kurve zu bekommen, ist es für die Kölner SPD bereits zu spät. Der Abwahlantrag, mit dem sich Fraktionschef Christian Joisten konfrontiert sieht und der ohne Rücksicht auf Verluste von allen Seiten völlig öffentlich diskutiert wird, hat schon jetzt einen Schaden für das Image der Partei erzeugt. Insofern spielt es eigentlich keine Rolle mehr, ob Joisten tatsächlich abgewählt wird oder ob er am Ende doch noch eine geheime Abstimmung überstehen wird.

Sowohl die Partei als auch ihr Fraktionschef werden den Konflikt nicht unbeschadet überstehen. Fünf Monate vor der Kommunalwahl stehen die Sozialdemokraten als in sich völlig zerstrittene Partei da. Dabei hatte sich die SPD gerade erst geschlossen hinter ihrem OB-Kandidaten Andreas Kossiski versammelt – nur um wenige Wochen später das zarte Pflänzchen der Hoffnung selbst wieder zu zertreten.

Kölner SPD: Nur Abmilderung ist noch möglich

Es muss jetzt darum gehen, den Schaden zumindest abzumildern, wenn er sich schon nicht mehr verhindern lässt. Insofern wären Christian Joisten und seine drei Stellvertreter gut beraten, jetzt einen für alle Seiten gesichtswahrenden Kompromiss zu schließen.

So könnte die SPD zumindest signalisieren, wieder zu einer Geschlossenheit zurückkehren zu wollen. Dann muss aber auch die öffentliche Zurschaustellung interner Konflikte ein Ende finden.tim.attenberger@dumont