Kandidatur zurückgezogenKölner SPD-Politikerin will doch nicht Parteichefin werden
Köln – Die stellvertretende SPD-Parteichefin Susana Dos Santos wird auf dem Kölner SPD-Parteitag in der kommenden Woche nicht wie geplant für das Amt der Co-Vorsitzenden in einer Doppelspitze antreten. Sie habe dem geschäftsführenden Vorstand der Kölner SPD mitgeteilt, dass sie dieses Ziel zurückstelle, erklärte Dos Santos in einem Brief an die Kölner Genossinnen und Genossen. So könne sie der Verantwortung für die Kölner SPD am besten gerecht werden.
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Dos Santos begründete die Entscheidung mit der Kritik an ihrer Person. Sie sei zutiefst überzeugt, dass eine Doppelspitze in der Parteiführung die richtige Entscheidungsstruktur in dieser Zeit sei. Sie sehe aber die Gefahr, dass die für die Einführung einer Doppelspitze notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Satzungsänderung an der Kritik an ihr als Kandidatin scheitern könnte.
„Das möchte ich weder persönlich noch politisch verantworten“, schreibt sie. „Ich möchte, dass die Doppelspitze gelingt, dass sie zu mehr und besserem Miteinander in einem neuen Vorstand führt und die Köln-SPD wieder die attraktive politische Partnerin für Kölnerinnen und Kölner aller sozialen Schichten wird.“ Diesen Weg wolle sie nun in einer anderen Rolle im geschäftsführenden Vorstand mit beschreiten.
Schwelende Führungsdebatte
Eigentlich sollte die Parteivorsitzende Christiane Jäger am 25. Juni durch die Doppelspitze aus Dos Santos und dem stellvertreten Parteivorsitzenden Fabian Stangier abgelöst werden. Zuletzt war jedoch der Rückhalt für diese Doppelspitze geschwunden.
Im Zuge der verlorenen NRW-Landtagswahl war die seit Monaten schwelende Debatte um die Führung der Kölner Partei neu entfacht. In der vergangenen Woche hatte zudem die frühere Juso-Chefin Lena-Marie Snelting (28) ihre Kandidatur für das Amt der Parteichefin angekündigt.