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Startschuss für UmgestaltungArchitekten-Wettbewerb für Areal am Kölner Dom beginnt

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Dom Areal Köln

Das ehemalige WDR-Karree (Archivbild)

Köln – Seit vielen Jahren gilt das ehemalige WDR-Karree zwischen den Straßen Am Hof, Unter Goldschmied und dem Laurenzplatz als Schandfleck in Sichtweite des Doms. Die Gebäude am südlichen Ende des Roncalliplatzes befinden sich in einem teils desolaten Zustand, die Ladenlokale wirken trist, das gesamte Ensemble hat seine besten Tage längst hinter sich gebracht. Verschiedene Eigentümerwechsel führten in der Vergangenheit jedoch dazu, dass sich eine Neubebauung mehrfach verzögerte.

Die Düsseldorfer Gerch-Group, die das Areal Anfang August 2017 kaufte, will jetzt ganz offensichtlich Ernst machen und hat gemeinsam mit Stadtverwaltung und Politik einen Architektenwettbewerb gestartet. Die teilnehmenden Büros sollen bereits Mitte März bei einer Zwischenpräsentation ihre ersten Entwürfe öffentlich vorstellen. Der Investor will dann auch die Bürger beteiligen. Im Mai sollen die endgültigen Ergebnisse vorliegen.

Die Architekten werden allerdings zunächst keine konkreten Häuser entwerfen. Es geht vielmehr darum, zu zeigen, welche Arten von Gebäuden auf dem 6300 Quadratmeter großen Gelände entstehen könnten. Die Gerch-Group plant in jedem Fall einen Abriss der meisten Gebäude, um Büro- und Handelsflächen, hochwertige Wohnungen und zwei neue Hotels zu bauen. Das denkmalgeschützte Senats-Hotel soll auch weiterhin geöffnet bleiben, jedoch in enger Abstimmung mit dem Stadtkonservator an moderne Anforderungen angepasst werden. So sind etwa die Zimmer im Vergleich zu anderen Betrieben viel zu klein, und auch die Haustechnik entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand.

Vorschlag einer Markthalle wird geprüft

Auf Vorschlag der FDP und auf Wunsch der Ratspolitiker gehört zum Architektenwettbewerb auch die Aufgabe, zu prüfen, ob eine Markthalle mit kleinen Lebensmittel- und Gastronomieständen gebaut werden könnte, wie es sie etwa in Rotterdam und Barcelona gibt. Sämtliche Parkplätze sollen in Tiefgaragen unterkommen. Die Gerch-Group will insgesamt 250 Millionen Euro investieren und nach Möglichkeit ab 2019 bauen. Bis 2021 soll alles fertig sein.

Ob dieser ehrgeizige Zeitplan einzuhalten ist, muss sich in den kommenden Monaten zeigen. Die Ratspolitiker haben dafür gesorgt, auch das städtische Gebäude am Laurenzplatz, in dem sich das Kundenzentrum Innenstadt befindet, einzubeziehen und parallel zu entwickeln. Auch zwei Grundstücke an der Großen Budengasse, die nicht der Gerch-Group gehören, sollen von den Architekten und Stadtplanern berücksichtigt werden. Ihre Studie soll unter anderem Aufschluss darüber geben, wie groß und hoch die neuen Gebäude auf dem Gelände höchstens werden können. Insbesondere in der Höhe wird das aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Dom eine wesentliche Rolle spielen. Der Blick auf die zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende Kathedrale soll möglichst frei bleiben. Die große Budengasse darf zudem nicht überbaut werden.

Genau das hatte der vorherige Eigentümer angestrebt, der auf dem Gelände ein großes Einkaufszentrum bauen und alle Gebäudeteile so miteinander verbinden wollte, dass die Große Budengasse verschwunden wäre. Der ehemalige Baudezernent Franz-Josef Höing schob diesen Überlegungen allerdings einen Riegel vor. Die Stadtverwaltung legt ohnehin großen Wert auf eine gelungene und hochwertige Neubebauung, weil auf der Achse Unter Goldschmied zwischen Dom und St. Maria im Kapitol der Kulturpfad „Via Culturalis“ verlaufen soll. Anhand dessen sollen 2000 Jahre Stadtgeschichte für Besucher sichtbar gemacht werden. Ein Einkaufszentrum hätte dazu wohl kaum gepasst.