Große Investition geplantDüsseldorfer Gerch-Group erwirbt ehemaliges WDR-Karree
Köln – Das ehemalige WDR-Karree unmittelbar gegenüber des Doms hat erneut den Eigentümer gewechselt. Die Düsseldorfer Gerch-Group hat das aus mehreren Grundstücke bestehende, insgesamt 6300 Quadratmeter große Areal südlich des Roncalliplatzes am Montag gekauft. Dem Vernehmen nach soll der Investor einen sehr hohen zweistelligen Millionenbetrag an den bisherigen Eigentümer, das französische Unternehmen Klépierre, bezahlen. Bis zuletzt gab es eine Handvoll Bewerber, die das Areal am Dom kaufen wollten.
Die Gerch-Group hatte im Mai bereits das ehemalige Betriebsgelände der Deutz AG östlich der Deutz-Mülheimer Straße in Mülheim erworben. „Das ist durch die besondere Lage ein absolut prestigeträchtiges Projekt“, sagte Vorstandsvorsitzender Mathias Düsterdick im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Das Meiste wird abgerissen
Die Gebäude auf dem Areal zwischen Sporergasse, Am Hof und Unter Goldschmied in bester Innenstadt-Lage sollen größtenteils abgerissen werden, um Büro- und Handelsflächen und hochwertige Wohnungen zu bauen. Darüber hinaus sollen zwei neue Hotels entstehen. Das denkmalgeschützte Senats-Hotel soll bestehen bleiben und an die modernen Anforderungen eines Hotelbetriebs angepasst werden.
Alles zum Thema Roncalliplatz
- Zeiten, Angebote & Programm Diese Highlights erwarten Sie beim Weihnachtsmarkt am Kölner Dom 2024
- Nach „Sandkoffer“-Evakuierungen Reisegepäck verboten – Weihnachtsmarkt in Köln erhöht Sicherheitsmaßnahmen
- Blick ins Innere Stadt Köln veröffentlicht Bilder des neuen Römisch-Germanischen Museums
- Straßenmaler, Musiker, Pascha-Kauf Das hat der Kölner Rat abseits der Haushalts-Diskussion entschieden
- Open-Air-Konzert Patti Smith spielt 2025 erneut auf dem Kölner Roncalliplatz
- Fünf Sterne direkt am Dom Kölner Dom-Hotel wird erneut später fertig – Besuch auf der Baustelle
- Spektakuläre Baumaufstellung Einer der höchsten Weihnachtsbäume NRWs in Köln aufgestellt
Die Gerch-Group will insgesamt 250 Millionen Euro investieren und das Vorhaben bis zum Jahr 2021 vollständig umsetzen. „Das ist eine Schätzung, aber wenn alles gut läuft, ist das Ziel auch realistisch zu erreichen“, so Düsterdick. Gespräche mit Mietinteressenten seien bereits geführt worden. Für die beiden Hotelprojekte gebe es ebenfalls Bewerber.
Als Basis für das Projekt dient eine Machbarkeitsstudie des Architekturbüros MSM Meyer Schmitz-Morkramer, die unter Regie des bisherigen Eigentümers entstanden ist. „Grundsätzlich wollen wir aber ganz von vorne anfangen und möglicherweise auch noch einen städtebaulichen Wettbewerb starten“, sagte Düsterdick.
Rücksicht auf „Via Culturalis“
Das Areal hat mit dem aktuellen Verkauf innerhalb weniger Jahre bereits zum dritten Mal den Eigentümer gewechselt. Zunächst kaufte das Kölner Unternehmen Lammerting die Grundstücke zusammen und gründete die Unter Goldschmied GmbH. Anschließend gingen die Immobilien und Grundstücke in den Besitz des niederländischen Konzerns Corio über, der als Spezialist für den Bau von Shopping-Centern gilt. Ein Einkaufszentrum gehörte aber zu den Neubauvorhaben, die bei der Stadt auf Gegenwehr stießen. Corio verkaufte an Klépierre. Als den Verantwortlichen in Paris klar wurde, dass ein Einkaufszentrum keinerlei Chancen auf eine städtische Genehmigung haben würde, fiel die Entscheidung zum Verkauf.
Die Stadtverwaltung hat ein besonderes Interesse an dem Areal, da auf der Achse Unter Goldschmied zwischen dem Dom und der Kirche St. Maria im Kapitol in Zukunft der Kulturpfad „Via Culturalis“ verlaufen soll. Dabei handelt es sich um ein städtebauliches Instrument, um die Kulturstätten und Museen miteinander zu verbinden. Europäische Fördergelder für das Via-Culturalis-Projekt wurden bereits bewilligt. Die Stadt will daher vermeiden, mit einem Käufer später über Neubauten diskutieren zu müssen, die dem Kulturpfad widersprechen würden.